Marzocchi 66 RC – Freeridegabel im Langzeittest

Hohoho…es ist schon wieder soweit. Wem die Bude nicht durch den Gebrauch eines Adventskranzes abgefackelt ist, wird sich sicherlich auf Weihnachten freuen. Vielen wird der Weihnachtsstress durch allerlei Geschenke, welche liebevoll unter dem Weihnachtsbaum gestapelt werden, versüßt. Im Einklang mit dem Klang friedvoller Weihnachtsmusik, wie zum Beispiel Motörhead, schwelgt man in Erinnerungen und freut sich auf das neue kommende Jahr. Ja, es ist soweit. 2006 steht vor der Türe. Natürlich hat Marzocchi auch für 2006 feine neue Federgabeln im Sortiment. Darunter auch den Nachfolger der Marzocchi 66 RC. Wir hatten die 2005er Gabel in der vergangenen Saison im Einsatz. Zeit für ein Resümee und einen Blick auf die Neuerungen des 2006er Modells. Wo sind die Unterschiede und für wen lohnt sich die Marzocchi 66 RC?

Die Marzocchi 66 RC wendet sich vor allem an Freunde des harten Freeridens. Selbst Kritiker von Einbrückengabeln müssen einsehen, dass diese Gabeln auch Vorteile gegenüber Doppelbrückengabel bieten, wie zum Beispiel der nicht eingeschränkte Lenkradius. Die Einbrückengabel Marzocchi 66 RC mit 170mm Federweg besticht vor allem mit einer Eigenschaft: Dem typischen butterweichen Ansprechverhalten einer Marzocchi. Dieses ist in unseren Augen perfekt. Verantwortlich hierfür ist bei der 66 RC der Aufbau und das Innenleben der 888 Triple, quasi dem großen Bruder. Die Einstellung von Zugstufe und Druckstufe wird durch edel wirkende, jedoch sehr hohen Alueinstellköpfen oberhalb der Gabelkrone ermöglicht. Der Einstellbereich lässt sich perfekt an das jeweilige Fahrverhalten des Bikers und des Geländes anpassen.

Wir sind die Gabel sowohl bei sommerlichsten Temperaturen in Südfrankreich als auch bei winterlichen Temperaturen gefahren. Die Gabel funzt! Die 66 RC hinterließ auf den schnellen, mit phatten losen Steinen gespickten Abfahrten in der Provence einen ebenso souveränen Eindruck wie auch auf heimischen Wurzelpassagen. Phatte Drops steckt die Gabel mit einem soften „Schmatzer“ weg. Die 20mm Steckachse sorgt für ein verwindungsteifes Ansprechen selbst bei harten Bremsmanövern. Leichtgewichte sind sie allerdings nicht, die Gabeln von Marzocchi. Etwa 2,8 Kilogramm bringt die 66 RC auf die Waage. Die mit Aluschaft ausgestattetete 66 VF2 des 2006er Sortiments wiegt etwa 2,4 Kilogramm.

Dem Kritikpunkt der hohen Einbauhöhe von 592mm haben sich die Ingeneure von Marzocchi gestellt und offerieren die 2006er, dank einer neuen Gabelkrone und neuen Tauchrohren, mit einer Einbauhöhe von 555 mm. Auch die Aufnahme des Bremssattels wurde für 2006 geändert. Das 2005er Modell bietet noch den IS2000, die neue Gabel kommt mit dem „Post Mount“ Standard daher. Ebenfalls geändert hat sich das Innenleben. Die etwas teureren HSCV-Kartuschen werden in den 2006er Modellen nicht mehr verbaut. Wem die 170mm Federweg der 66 RC zu viel sind, kann diese auf 150mm umbauen.

Fazit:

Perfekte Funktion, zuverlässig und robust. Die 2005er Marzocchi 66 RC ist ein Juwel für den ambitionierten Freerider. Es ist eigentlich gar nicht vorstellbar, solch eine Gabel noch zu verbessern. Die Neuerungen werden aber sicherlich der Gabel gut zu Gesicht stehen.

Preis: etwa 749 Euro
Gewicht: etwa 2800 Gramm

Mehr Infos unter: www.cosmicsports.de