Die Geschichte der Plattformpedalen reicht weit zurück. Der Urvater aller Plattformpedalen sind die mittlerweile legendären Shimano DX. Bereits in den achtziger Jahren waren die meisten BMX-Bikes mit den Pedalen von Shimano ausgestattet. Zu dieser Zeit gab es aber auch eine weitere Entwicklung im Pedalenbereich, die den furchteinflössenden Namen „Bärentatze“ trug. Der grösste Unterschied zwischen den Bärentatzen und Plattformpedalen liegt im Aufbau der Pedale selbst und ist keine Erfindung der Werbeindustrie.
Die Bärentatzen bestehen aus einem Innenkörper, der von einem Zahnkranz umfasst wird. Diesem Zahnkranz mit den zum Teil sehr mächtigen Zähnen verdankt diese Pedale ihren Namen. Auch heute noch werden die Plattformpedalen fälschlicherweise oft als Bärentatzen tituliert. Letztendlich haben sich die Plattformpedalen durchgesetzt und die klassische Shimano DX aus den frühen achtziger Jahren dient immer noch als Vorlage für die heutige Generation der Plattformpedalen. Auch wenn sich die Optik in den letzten 20 Jahren kaum verändert hat, ist die Entwicklung der Pedalen weit vorangeschritten. Aus diesem Grund haben wir für Euch die DMR V8 und die DMR V12 unter die Sohle genommen.
Da durch die mittlerweile recht hohen Preise für Pedalen kaum noch ein Biker sich neue Pedalen und gleichzeitig neue Schuhe leisten kann, mussten ein Paar ausrangierte Vans herhalten. Kurzum könnte man sowieso behaupten, daß man mit neuen Schuhen auf jeder Pedale Grip hat. Ob die Pedalen auch mit einer abgewetzten Sohle klar kommen würden war hier die grosse Frage.
Auf den Spuren Franck Romans bei Oppede wurden die Pedalen bei schönstem Sonnenschein auf einer trockenen und steinigen Strecke im Downhilleinsatz getestet. Grosse Steine, schnelle Passagen, die Füsse halten…sogar ziemlich eindrucksvoll. Die grossen und langen Madenschrauben bohren sich regelrecht in die Sohle der Vans. Es ist beeindruckend wieviel Halt man auf so einem ruppigen Untergrund haben kann. Anbremsen, das Rad stellt sich quer, rausbeschleunigen aus den Kurven mittels Wheelie. Es macht höllisch Spass, man könnte meinen die Füsse wären an den Pedalen festgeschraubt.
Da es einige Tage vorher geregnet hatte bot sich Colorado bei Rustrel als hervorragender Nass- und Matschtest an. Konstruktionsbedingt setzen sich die Pedalen, wie für Plattformpedalen üblich, nicht zu, was auch hier wieder für genug Grip auf den Pedalen sorgt. Allerdings empfehlen wir für den Einsatz der DMR Pedalen Schuhe mit nicht allzuengem Sohlenmuster.
Trotz des relativ hohen Preises ist die DMR V12 ein absoluter Tip. Man bekommt für sein Geld eine extrem gute Pedale mit extremen Grip. Der Einsatz von Industrielager, Gleitlager und einer aufwendigen Dichtung versprechen eine lange Lebensdauer, ebenso der Käfig mit der Mittelstrebe und CroMo-Achse. Ein weiterer extremer Vorteil ist die Austauschbarkeit aller(!) Pins mittels Innensechskantschlüssel. Sollte dennoch etwas als Ersatzteil benötigt werden, bekommt man im Fachhandel für die DMR V12 alle Ersatzteile, angefangen von den Lagern bis hin zu den Achsen.
Für Gewichtsfanatiker gibt es die DMR V12 auch in einer superleichten Magnesium Version. Wer nicht soviel Geld ausgeben möchte, hat mit der DMR V8 einen identischen Pedalkörper wie die V12, nur das nicht alle Pins austauschbar sind. Die in dieser Preisklasse im allgemeinen verwendeten Konuslager finden auch in der DMR V8 Verwendung. Ein grosser Vorteil gegenüber anderen Pedalen in dieser Preisklasse: das Fetten des Lagers geschieht hier über einen Abschmiernippel mittels der mitgelieferten Fettspritze. Selbst der Innensechskantschlüssel wird mitgeliefert.
Noch ein kleiner Tip am Rande: Der Aufdruck auf der Verpackung der DMR-Pedalen weist darauf hin. Tragt die erforderliche Protection! Besser ist 😉
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