Schwalbe Muddy Mary – Der Intermediate-Reifen im Test

Wenn der deutsche Meister im Downhill, Markus Klausmann, mit einem der größten Reifenhersteller einen Reifen entwickelt, der nach eigenen Angaben 90% aller Downhill-Trails abdecken soll, darf man richtig gespannt sein. Rausgekommen ist dabei der Schwalbe Muddy Mary, ein Intermediate-Reifen, der auf harten Pisten ebenso sicher greifen soll wie in tiefen Böden. Wir haben abgecheckt, was an den Behauptungen dran ist!

Zierlich ist die Mary nicht. Der Reifen baut sehr breit. Auffallend sind auch die markanten Stollen und der großzügig bemessene Platz zwischen den Stollen. Ein Leichtgewicht ist die Mary ebenfalls nicht. Etwa 1270 Gramm bringt der Reifen auf die Waage. Erhältlich ist der Reifen in der weichen „Gooey Gluey Compound“-Mischung und in der von uns getesteten normalen „Triple Compound“-Mischung. Beide Ausführungen gibt es derzeit nur in 26×2.5. Die ersten Testfahrten absolvierten wir, mangels Regen, ausschließlich auf trockenem Terrain. Der Rollwiderstand des Reifens ist akzeptabel, die Mary ist also nicht unbedingt leichtfüßig. Dafür lässt es sich mit der Mary richtig rocken. Der Reifen packt unglaublich gut, egal ob auf weichem Waldboden, auf harten Haldenpisten oder auf Wurzeln. Die Karkasse des Reifens ist ziemlich dickwandig und obwohl wir zum Teil mit sehr geringem Luftdrucks unterwegs waren, erwies sich der Reifen als absolut pannensicher. Der Reifen konnte bis zu diesem Zeitpunkt absolut überzeugen, und dann warteten wir…auf den Regen!

Irgendwann war es endlich soweit. Selten warteten wir so sehnsüchtig auf eine längere Regenperiode. Der Reifen zeigte sich bis zu diesem Zeitpunkt so souverän, dass die Spannung geradezu ins Unermessliche wuchs. Kann der Muddy Mary auch bei sehr widrigen Verhältnissen noch so überzeugen? Wir waren gespannt. Petrus war anscheinend ebenso neugierig…der Regen kam, und das, wie meistens in Deutschland, nicht zu knapp…

Haaresträubend…so dürfte jeder Reifenhersteller die Gegebenheiten nach lang anhaltendem Regen auf den heimischen Kohlehalden bezeichen. Der Untergrund aus Kohleschlacke ist nicht rutschig, sondern einfach nur noch glitschig. Dazu kommt ein Pappverhalten der Mocke am Reifen, das ein Reifen der Breite 2.5 schnell zu einem 3.0er Reifen mutieren lässt. Kurz gesagt, katastrophale Bedingungen und somit perfekt für den Test. Bedingungen, die den Schwalbe Muddy Mary aber nicht wirklich beeindrucken konnten. Mit Minimalstluftdruck verlor der Haldenmatsch seinen Schrecken. Die Beschleunigung auf den schlüpfrigen Trails als auch das Bremsverhalten des Muddy Mary sind erstaunlich gut. Ebenso begeisternd ist der Grip in den Kurven. Das markante Profil mit den Außenstollen beisst sich geradezu fest. Auf nassen Wurzelstücken kommt man mit der „Triple Compound“-Mischung etwas an die Grenzen des Reifens – vielleicht sollte man hier auf den „Gooey Gluey Compound“ zurückgreifen. Das Verhalten des Reifens im Grenzbereich ist unglaublich gutmütig. Ebenfalls überzeugend ist auch die Selbstreinigung des Reifens, weshalb wir letztendlich dem Muddy Mary geradezu Bestnoten geben müssen! Die Zusammenarbeit von Markus Klausmann mit Schwalbe hat sich definitiv gelohnt…und wir ernten die Früchte 🙂

Fazit:

Beeindruckend! In unseren Auge das Beste, was Schwalbe jemals auf dem Markt geworfen hat…selbst die normale „Triple Compound“-Mischung weiß schon zu überzeugen…in der Tat ein idealer Allroundreifen!

Preis: etwa 50 Euro

Mehr Infos unter www.schwalbe.de