Die siebte und vorletzte Etappe (etwa 49 km / 910 Hm) unserer Tour ist zwar kurz, aber die vielen Fahrten über die weichen Wiesenwege kosten dennoch sehr viel Energie. Die Festung Wülzburg oberhalb von Weißenburg ist unbedingt einen Besuch wert. Treuchtlingen liegt zwar nicht direkt am Frankenweg, würde sich aber als Zwischenstopp für die Nacht ebenfalls empfehlen.
Von Thalmässing gelangen wir über einen Wirtschaftsweg leicht bergan in den Wald hinein und im weiteren Verlauf auf einen Hohlweg, der steil bergan führt. In diesem Bereich muss man wieder sehr auf die Beschilderung achten. Immerhin treibt es uns auf dem kurzen Stück über 120 Höhenmeter hinauf. Wir durchstreifen auf breiten Wegen den Wald und gelangen bergab zu einer Straßenkurve, der wir nach rechts ein kurzes Stück bergab folgen. Der Frankenweg zweigt nach links ab und führt uns über eine zugewucherte Wiese – dieses Wegstück kann man wahrlich kaum als Weg bezeichnen!
Wir gelangen in den Wald und das ständige Auf und Ab auf den zum Teil recht matschigen Forstwegen kostet mächtig Körner. Oben angekommen muss man wieder sehr auf die Schilder achten. Der folgende Weg fängt unspektakulär an, entpuppt sich aber als genialer abwärts führender Singletrail. Wir überqueren eine Straße und der Weg wird wilder – sprich zugewachsener. Anschließend geht es über einen breiten und geschotterten Weg abermals aufwärts. Wir befahren die Hochebene entlang der Felder am Rande des Waldes. Abseits sehen wir kleinere Siedlungen. Erst mit Geyern durchqueren wir wieder einen Ort. Dem Frankenweg und der Straße folgend gelangen wir über Wiesen wiederum kurz in den Wald. Franken strotzt vor grünen und saftigen Wiesen – kurz vor Kaltenbuch bekommen wir eine Kostprobe dessen. Die Wiese ist so steil, dass wir absteigen müssen. Die Schafe am Rande des Weges schauen sich dieses Schauspiel nur zu gerne an.
Von Kaltenbuch an geht es unentwegt am Rande des Waldes entlang der Felder. Der Frankenweg führt hier meistens über Wiesenwege, die mal mehr, mal weniger wild ausfallen. Diese Wege kosten sehr viel Kraft. Alsbald führt der Weg steil bergab am Rohrberg zum Rohrberghaus. Man darf nicht die Abzweigung nach links verpassen, die uns nach Gänswirtshaus führt. Erst über Wiesen, dann den Ort Kehl durchquerend, geht es steil bergauf zur Festung Wülzburg. Wir verlassen die Straße schnell und bekommen natürlich mal wieder einen Wiesenweg zur Festung angeboten. Der Frankenweg beschreibt einen Rundgang um die Festung. Die Festung Wülzburg sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen! Im Innern der Burgmauern findet sich ein Gasthaus.
Die Festung Wülzburg oberhalb von Weißenburg war ursprünglich ein Benediktinerkloster. Erst im Jahre 1588 wurde das Kloster zu einer Festung umgewandelt. Der Frankenweg führt uns nicht nur direkt zu der Festung, sondern auch um die Festung herum. Da die Festung auf der höchsten Bergkuppe der südlichen Frankenalb liegt, müssen wir uns den Weg dorthin hart erkämpfen. Das prächtige Tor lädt uns ein, diese Festung zu betreten. Interessant ist die Festung auch aus der Vogelperspektive: Der Grundriss der Festung stellt ein Pentagon dar. Der Innenhof ist tagsüber frei zugänglich. Natürlich werden auch Führungen und Besichtigungen angeboten.
Der Frankenweg führt uns danach in den Weißenburger Wald. Der breite Forstweg bleibt uns eine Weile erhalten. Wir überqueren die Bundesstraße B13 und jetzt zeigt sich der Forstweg am Anfang sogar asphaltiert. Wir erreichen die Hochebene und müssen wieder mit Wiesenwegen vorlieb nehmen. Ein Teil der Wege ist so dermaßen zugewachsen, dass man meint, man wäre nicht mehr auf dem richtigen Weg! Der nächste Ort, den wir passieren, ist Dettenheim. Hier müssen wir die stark befahrene Bundesstraße B2 überqueren.
Der Frankenweg trägt uns jetzt im weiteren Verlauf über weite Felder den Nagelberg hinauf. Wir passieren einen Parkplatz und auf der Straße geht es bergab nach Graben. Ein breiter Wirtschaftsweg führt uns einen Berg hoch, wo wir ein kleines Waldgebiet umfahren. Die Abfahrt nach Bubenheim auf der schmalen asphaltierten Straße ist zwar unspektakulär, aber dafür schnell. Seitdem wir die Burg Wülzburg verlassen haben, können wir etwa 17 Kilometer und knapp 200 Höhenmeter notieren. Das kleine Örtchen Wettelsheim bietet sich sehr gut für eine Übernachtung an, da hier direkt mehrere Gasthäuser um die Gunst der Reisenden buhlen. Zur Übernachtung können wir das Landgasthof Zum Hirschen (An der Rohrach 46) empfehlen. Hier gibt es neben guten Zimmern zu fairen Preisen ein gutes Frühstück, welches genug Power für die letzte Etappe gibt.
Mit unserer Einkehr bzw. unserem Zwischenstopp in Wettelsheim befinden wir uns nur unweit der Stadt Treuchtlingen. Mit dem Befahren des Frankenweges kommen wir nicht in den direkten Kontakt zu der Stadt. Vom Nagelberg aus sehen wir Treuchtlingen nicht, da der Frankenweg uns zu der gegenüberliegenden Seite des Berges führt. Wer einen Stopp in Treuchtlingen einplant, muss den Frankenweg kurzfristig verlassen. Neben dem Kurpark locken vor allem die Burgruine Obere Veste (Burg Treuchtlingen) sowie das Stadtschloss aus dem 16. Jahrhundert. Treuchtlingen bietet einen Bahnhof, der von Augsburg, Nürnberg, Würzburg und Ingolstadt angefahren wird.
Zurück zur Hauptübersicht MTB Frankencross – Mit dem Mountainbike auf dem Frankenweg unterwegs