Mit dem Admiral erweitert die Hermann Hartje KG ihre „BMX 4-U“ Palette um ein Race-BMX in der Einsteigerklasse. Damit befindet sich das Admiral mit dem zugesprochenen hohen militärischen Dienstgrad in guter Gesellschaft, darf es sich zum elitären Kreis des Colonel, Major, Commander und einigen weiteren hochrangigen Offizieren bei X4U zählen. Doch wie verhält sich das Admiral, wenn es zur Schlacht auf die Bahn geht?
Optisch macht das Admiral einen vielversprechenden Eindruck! Das phatte Unterrohr, die dreiteilige Kurbel und die auffallend blaue Lackierung sorgen für die ersten Hingucker. Auf dem Steuerrohr lächelt einem der Aufkleber „Made in Germany“ entgegen. Das BMX sieht sehr kompakt aus, die Oberrohrlänge mit knapp 520 mm entspricht den gebräuchlichen Maßen der Pro-Modelle anderer Hersteller, die Kettenstrebenlänge fällt mit etwa 370 mm dagegen etwas kürzer gegenüber anderen Pro-Modellen aus.
Ausgestattet ist das Admiral mit Plattformpedalen, einem großen BMX Lager (US BB), Tektro Bremsen vorne und hinten, Anbauteilen wie die dreiteilige Kurbel von Prism, einem 670mm breiten Lenker und Schwalbe Mad Mike Bereifung mit vorne und hinten 20×1.75. Keine High-End-Teile, aber insgesamt machen die verbauten Komponenten einen befriedigenden und ausreichenden Eindruck. Der besorgte Blick geht dann eher in Richtung der Waage: 11,6 Kilogramm sind schon recht üppig für ein Race BMX.
Das Gewicht macht sich dann auch auf der Bahn bemerkbar. Das Bike wirkt beim Beschleunigen etwas träge und kommt nicht so fix wie gewollt vom Startgatter weg. Auch das Beschleunigen aus den Kurven wirkt etwas zäh. Die Geschwindigkeiten auf der BMX Bahn bringen das Admiral dann an seine Grenzen. Das Admiral verhält sich bei hohen Geschwindigkeiten nervös. Diese Nervosität zeigt das Cross4You auch bei schnellen Jumps und beim Pushen. Auch in schnellen Anliegern ist das Admiral nicht so souverän, wie wir es von einem Racer gewohnt sind.
Schnelle BMX-Bahnen sind nicht die Stärke des Admiral, selbst wenn auf dem Rahmen der Aufdruck „Race“ verewigt wurde. Doch wenn nicht Race, wo dann liegen die Stärken des Admiral? Die Antwort fanden wir schnell…jeder kennt sie, heimlich angelegte kleine Bahnen…auch bei uns findet sich solch eine kleine Bahn, enge Kurven, enge Anlieger, eine Strecke die eher im mittleren Geschwindigkeitsbereich anzusiedeln ist…und siehe da, auf der engen Strecke lässt sich das Admiral mit Leichtigkeit durch die Kurven zirkeln und in die engen Anlieger drücken. Selbst die Jumps passten jetzt.
Durch die relativ kurze Kettenstreben und dem schmalen Lenker ist das X4U sehr handlich. Auf den kleinen und engen Trails macht das Setup mehr Sinn als auf der Racepiste. Für die Traktion wäre es allerdings wünschenswert, wenn die Bereifung vorne etwas voluminöser ausfallen würde. Die Verarbeitung des Rahmens gibt keinen Grund zur Kritik, die Qualität der Lackierung ist ebenfalls gut. Die sehr schlecht verzögernde vordere Bremse, die man eigentlich zum Race nicht braucht (aber wenn schon mal eine dran ist, sollte diese auch bremsen), und die Pedalen, die nach dem Test sehr rau liefen, geben Grund zur Kritik.
Fazit X4U Admiral
Von einem Race-BMX, egal ob Einstiegsklasse oder nicht, erwarten wir etwas mehr „Race“. Das fängt beim Gewicht an und spiegelt sich in der Auswahl der Komponenten wider. Die Fahrleistung des X4U Admiral auf der BMX-Bahn lässt Wünsche offen, abseits der Bahn zeigt das Admiral dann seine Stärken. Das Einsatzgebiet sehen wir deshalb nicht in der Race-Einstiegsklasse, sondern in der allgemeinen Einstiegsklasse.
Gewicht: 11,6 Kilogramm
Preis: 379 Euro