Fahrzeit: 6:01 Stunden
Zurückgelegte Strecke: 67 Kilometer
Zurückgelegte Höhenmeter: 2440 Meter
Der Morgen des sechsten Tages begann wieder mit herrlichem Sonnenschein. Die Befürchtung, die Schmerzen des Sturzes würden am nächsten Morgen stärker sein, bestätigte sich zum Glück nicht. Schmerzen wären an diesem Tage aber auch das letzte gewesen, was man hätte gebrauchen können. Vor uns lag die Überquerung von zwei Pässen, ein Garant für vergnügliches bergauf kurbeln. Von Masare starteten wir auf der recht stark von Autos befahrenen Strada 203 nach Cencenighe Agordino. Natürlich sollte auch diesmal nicht alles nach Plan ablaufen!
Da uns leider mal wieder eine Karte fehlte, genauer gesagt die Kompass Karte 76, begann schon recht früh an diesem Tage eine kleine Irrfahrt. Sicherlich ein Umweg mit einem gewissen Charme. Um den Tunnel zu umgehen, schlug es uns in die Berge nach San Tomaso. Dieser kleine Ausflug sorgte an diesem sechsten Tage für die Extraportion Höhenmeter und Kilometer. Zu Beginn dieses kleinen Abstechers sahen wir in die Röhren des Tunnels, dessen Durchfahrt wir unbedingt vermeiden wollten. Was uns auch definitiv gelang. Nach einigen Höhenmetern und abgerissenen Kilometern kamen wir wieder auf die durch den Tunnel führende Straße zurück – diesmal knapp hinter dem Tunnel. Da wir für die Umfahrung zu viel Zeit geopfert hatten, mussten wir uns jetzt mächtig sputen.
Die Auffahrt zum Passo di Valles erfolgte über eine breite asphaltierte Passstraße, welche von Motorradfahrern aufgrund der genialen Straßenführung ziemlich geliebt wird. Bis auf über 2000 Meter ü. NN schraubt man sich hier gen Himmel.
Einige entgegenkommende Motorradfahrer honorierten dies durch einen Gruß. Wann wird man als Radfahrer schon mal von einem Motorradfahrer gegrüßt?! Im Rifugio auf dem Pass gab es die Belohnung für diese Schufterei: Genialste Spaghetti und einen herrlichen Latte Macchiato.
Der Passo di Valles befindet sich, ebenso wie der Passo di Rolle, auf dem Gebiet des 1967 gegründeten Naturparks Paneveggio.
Viel Zeit zum Entspannen bleib leider nicht. Ein weiterer anstrengender Pass stand uns noch bevor: Der Passo di Rolle. Das erste Teilstück vom Passo di Valles in Richtung Passo Rolle erfolgte bergab auf der Passstraße bis zum Einstieg im Val Venegia. Der breite Schotterweg begleitete uns bis zum Passo Rolle. Dieser führte uns bis auf 2170 Meter über NN bei Baita Segantini und bei etwa 2000 Meter über NN über den Passo Rolle. Ein Weg der auch für Menschen mit Höhenangst möglich und machbar ist – zumindest hatte ich keine Probleme. Wenig technisch, aber gut zu kurbeln, bereitete der Aufstieg keinerlei Probleme.
Das Tagesziel San Martino di Castrozza erreichten wir durch Vernichtung von 700 Höhenmetern auf Schotterwegen sowie auf Straße. Ein Tag, der die Dolomiten von einer herrlichen Seite zeigte.
Beim Passo di Rolle handelt es sich um eine der ältesten Straßen in den Dolomiten. Der Pass ist mit seinen 1989 Metern nicht ganz so hoch wie der Passo di Valles (2032 Metern). Höher liegt dagegen die Schutzhütte Baita Segantini mit 2170 Metern. Egal von welchem Blickwinkel man in die Welt der Dolomiten eintaucht, der Anblick der schroffen Felsen ist atemberaubend.
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