Steppenwolf Twixter Team – Der mit dem Steppenwolf tanzt – Test

Das Western-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“ von und mit Kevin Costner überzeugt nicht nur durch eine ergreifende Geschichte über das Leben der Indianer im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Beeindruckende Landschaftsaufnahmen zeigen das Land der Sioux mit einer unglaublichen Vielfalt von Farben und Szenarien. Naturverbundenheit und Individualität, Merkmale, die auch auf die meisten Mountainbiker zutreffen.

Viele große und namhafte Hersteller von Bikes haben leider den Blick für diese Vielfalt verloren oder zumindest den Gedanken daran verdrängt. So werden oft Bikes nur in zwei oder drei, manchmal sogar nur in einer Farbe angeboten. Von verschiedenen Ausstattungen keine Spur. Entweder es paßt, oder man hat im wahrsten Sinne des Wortes Pech gehabt. Oft bleibt dem geplagten Biker nur der Gang zum Lackierer, um das Bike zumindest farblich an seine Wünsche anzupassen. Auch das Ummontieren von Komponenten ist zeitaufwendig und recht kostspielig.

Eine andere Möglichkeit wäre die Anschaffung eines Custom Made Bikes. Bikes kundenindividuell anzubieten, wo sich das Bike an den Biker anpaßt, und nicht der Biker an das Bike, ist eine der Philosophien der vor über 10 Jahren gegründeten Firma Steppenwolf. Alleine an Farbkombinationen bietet Steppenwolf nicht weniger als 23 an. Die verschiedensten Ausstattungen ermöglichen es jedem Biker, das Bike an seine Bedürfnisse anzupassen. Beeindruckt von dieser Individualität hat sich das FRAKTUR-Team für das Steppenwolf Twixter Team mit der Ausstattung Deore und Magura Julie entschieden. Ferner wurden bei dem Twixter Truvativ Innenlager und eine Truvativ Kurbelgarnitur verbaut. Als Gabel versah bei unserem Bike eine Manitou Stance Static mit 100mm Federweg ihren Dienst.

Die abweichende Optik unseres Twixter Teams zum Twixter Team des Onlineauftritts von Steppenwolf begründet Steppenwolf mit einem überarbeitenden Rahmen. Das Bike unserer Wahl kommt in einer unauffällig matten olivgrünen Lackierung zum Einsatz. Individuell wie das Bike darf beim Twixter Team der Biker sein. Die Ausstattung macht es möglich. Die Komponenten wären für ein „reines“ Dirtbike bisweilen etwas fragwürdig, glänzen dafür aber mit Vielseitigkeit. Vielseitigkeit, die bei unserem Test auf das Äußerste ausgreizt wurde.

Natürlich wollten wir die Flugeigenschaften des Twixter testen. So besuchten wir neben heimischen Spots auch eine BMX Bahn in den Niederlanden. Das Grinsen der Tester verriet es. Das Twixter fliegt gut, sehr gut sogar. Leichtfüßig läßt es sich über die Jumps bewegen und vermittelt dabei ein sehr gutes Feeling. Das Bike läßt sich gut in der Luft manövrieren und in die Landung pressen. Bereits hier überzeugt das Twixter neben der guten Flugeigenschaften durch ein enormes Beschleunigungsverhalten. Phänomenal ist die Kraftübertragung auf das Hinterrad. Blitzschnell schießt das verwindungssteife Twixter durch Anlieger, um im Speedwheelie aus dem Anlieger zu schießen. Nur in langgezogenen Kurven neigt das Twixter etwas zum Untersteuern und quittiert dies durch ein leichtes Rutschen über das Vorderrad. Abhilfe könnte hier ein Vorderreifen mit einer weicheren Gummimischung gegenüber der hinteren Bereifung schaffen.

Auffällig ist die Verwendung zweier Kettenblätter in Verbindung mit einem Rockring. Für den Einsatz beim Dirten eine eher ungewöhnliche Wahl. Der „reine“ Dirtjumper wird früher oder später um eine Kettenführung nicht drumherum kommen. Dennoch macht der Einsatz von zwei Kettenblätter einen Sinn, auch für Dirtjumper. Nicht jeder hat einen Spot vor der Haustüre oder wohnt im Flachland. Der Sattelschnellspanner erlaubt zudem eine schnelle Anpassung der Sattelhöhe für die Fahrt bergauf. So gewappnet lassen sich mit dem Twixter sogar recht weite Touren fahren. Die an unserem Bike montierten Schwalbe Albert Reifen erwiesen sich als guter Allroundreifen mit akzeptabler Traktion und gutem Rollverhalten. Die Pannensicherheit kann man allerdings etwas in Frage stellen.

Neben kleineren und größeren Uphills sowie Downhills wählten wir zusätzlich ein besonderes Schmankerl aus. Nicht irgendein Berg sollte die Qualität des Steppenwolf Twixter jenseits von Menschenhand erschaffener Spots auf die Probe stellen. Der in Südfrankreich liegende über 1900 Höhenmeter messende Mont Vetoux, bekannt als Bestandteil der Tour de France, sollte als ideales Testterrain dienen. Bergauf wie auch bergab. Testfahrer Markus wurde unter Androhung der schlimmsten Peinigungen gezwungen, diesen Berg mit dem Twixter zu erklimmen. Über 1400 Höhenmeter mit einem hohen Anteil an sehr technischem Uphill, welche zum Teil auch über Schneefelder führten. Hier bestätigten sich nochmals die recht guten Klettereigenschaften des Twixter, auch wenn man zugeben muß, daß das Twixter sicherlich keine Uphillrakete ist.

Bergab wurde Markus für die Strapazen belohnt. Das Twixter liegt auf Abfahrten recht gut, nur der steile Lenkwinkel sorgt für etwas Unruhe. Dennoch bleibt das Twixter jederzeit gut beherschbar. Die Manitou Stance Static konnte uns nicht ganz überzeugen. In unseren Augen ist diese Federgabel eindeutig überdämpft. Leider bietet die Stance auch keinerlei Möglichkeiten, zum Beispiel bequem per Drehknopf, diesen Umstand zu ändern. Ein weiterer Schwachpunkt waren an unserem Bike die Speichen. Wir hatten, vielleicht auch aufgrund der vielen Rüttelpassagen beim Downhill, eine relativ starke Neigung der Speichen zum Lockern festgestellt. Allerdings sollten auch beim Twixter die im Fachhandel üblichen angebotenen Wartungsintervalle eingehalten werden.

Das Steppenwolf Twixter leistet sich bis auf die bisher genannten Punkte keinerlei Schwächen. Die Verarbeitung des Rahmens ist sehr gut, und die Qualität der Lackierung kann man als „erste Sahne“ bezeichnen. Der verwindungssteife Rahmen ermöglicht regelrecht Beschleunigungsorgien. Das gute Handling in der Luft zahlt sich nicht nur beim Dirten aus. Auch bei Sprüngen auf Trails profitiert man von den guten Flugeigenschaften. Die Anbauteile und somit das Einsatzgebiet des Twixter bestimmt der Biker selbst. Spaß ist mit dem Steppenwolf garantiert 🙂

Fazit:

Ein Dirtbike mit sehr guten Allroundeigenschaften. Für alle, die ihre Ambitionen beim Dirten sehen, aber dennoch ein Bike brauchen, welches sie noch voranbringt. Individuell wie das Bike darf beim Twixter der Biker sein. Das Custom Made System von Steppenwolf macht es möglich.

Mehr Infos unter: www.steppenwolf-bikes.de