Einen preisgünstigen MTB-Enduro-/Freeride-Helm bietet XLC mit dem Arenal II (BH-F01). Dieser bietet neben der Helmschale im Dirt Style einen Kinnschutz, der je nach Bedarf montiert bzw. demontiert werden kann. Wenn es auf dem Trail also hart auf hart kommt, kann man sich mit einem Fullfacehelm den Herausforderungen stellen. Mit einem Preis von unter 50 Euro ist der Helm sicherlich auch eine giftige Kampfansage an die anderen Hersteller!
In dieser Preisklasse finden sich im Normalfall eigentlich nur normale XC-Helme. Mit dem Kauf des XLC Arenal II erwirbt man einen Helm mit zwei verschiedenen Anforderungsprofilen. Die lockere Feierabendtour um den See ist genauso der Einsatzbereich des Helmes wie der verblockte Wanderweg im Mittelgebirge – wo man bestenfalls das Bike selber hochtreten muss! Grenzen gibt es also kaum, wenn es denn nicht der harte Downhill ist – doch dazu später mehr. Die Helmschale bringt 460 Gramm auf die Waage, mit dem Kinnschutz summieren sich nochmal 190 Gramm, was als Fullfacehelm summa summarum 650 Gramm ergibt. Ein ziemlich guter Wert für einen Fullfacehelm. Doch gerade beim Schutz des Kopfes sollte man nicht auf das Geld achten, wenn der Preisvorteil durch mangelnde Sicherheit erworben wird.
Doch bereits hier kann man mit der Erfüllung der europäischen Norm CE EN 1078 grünes Licht geben. Tatsächlich macht die Helmschale einen soliden Eindruck. Die Helmschale des XLC Arenal II ist nicht nur optisch an die bekannten Dirtschalen angelegt, sondern auch was die Stabilität und die Innenausstattung angeht. Die sehr feste Helmschale vermittelt ein sicheres Gefühl und auch vom Tragegefühl gefällt der Arenal II – billig wirkt der Helm nicht. Wie bei Dirthelmen ist das Kopfband nicht einstellbar, das heißt der Helm muss von Anfang an passen. Leider befinden sich im Lieferumfang keine Wechselpads, mit denen man den Helm notfalls anpassen könnte – ein Punkt, den wir leider kritisieren müssen.
Die weitere Anpassung des Helmes geschieht wie gewohnt über das Kinnband sowie die Gurtbänder und gestaltet sich ohne Probleme. Wenn der Helm passt, dann sitzt er ausgezeichnet und bietet einen guten Tragekomfort. Die Belüftung bei Enduro-/Freeride-Helmen ist immer ein Thema für sich. Auch beim Arenal II bekommt man in schweißtreibenden Passagen schnell ein hitziges Köpfilein – daran ändern auch die großen Belüftungslöcher nichts. Bei den jetzt immer tiefer werdenen Tagestemperaturen vielleicht ein kleiner Pluspunkt – im Sommer eher weniger 😉 Der XLC Arenal II besticht zwar nicht durch extravagante Decals, dafür lässt er aber viel Spielraum für die eigene Kreativität – der Aufkleber von XLC lässt sich rückstandsfrei entfernen.
Der Klickverschluss zum Verschließen des Helmes ist auch mit Handschuhen einfach zu bedienen. Das Tragen einer Brille bereitet ebenfalls keine Probleme. Etwas nervig ist die Friemelarbeit bei der Montage bzw. Demontage des Kinnschutzes. Der Kinnschutz wird in die Helmschale geschoben und mit vier kleinen Schrauben fixiert. Eine Friemelsarbeit, für die man einen Schraubendreher bzw. ein Multitool benötigt. Der Kinnschutz ist etwas flexibler als bei herkömmlichen Downhillhelmen, weshalb wir den Einsatzbereich des XLC Arenal II auf der anspruchsvollen Tour, aber nicht unbedingt im Bikepark sehen – dafür bietet XLC den Pinatubo an. Leider lösten sich im Test zwei der vier Schraubeinsätze am Kinnschutz. Das ist zwar reparabel, aber dennoch ärgerlich.
Fazit:
Der Preis ist natürlich heiß! Aber nicht nur vom Preis weiß der XLC Arenal II zu begeistern. Der Helm sieht gut aus, vermittelt ein gutes Tragegefühl und der Einsatzbereicht bewegt sich von der entspannten Tour im Flachland bis zum anspruchsvollen Trail im Gebirge. Die Belüftung, die friemelige Montage bzw. Demontage des Kinnschutzs und die Schraubeinsätze, die sich gelöst haben, verdienen aber ein wenig Kritik.
Preis: 49,95 Euro
Farbe: Schwarz matt
Größen: 54-58 cm, 58-62 cm
Vertrieb: E. Wiener Bike Parts GmbH
Mehr Infos unter www.xlc-parts.com