Cratoni Interceptor 2.0 Downhill-Helm: Die Neulauflage des Klassikers im Test

In der heutigen schnelllebigen Zeit erlangen nur wenige Produkte echten Kultstatus. Hierzu gehört der Cratoni Interceptor Downhill-Helm, der unzählige Male ganz oben auf dem Siegertreppchen stand. Der französische Downhill-Star Nicolas Vouilloz prägte mit seinem Fahrstil und seinem ungebremsten Siegeswillen eine ganze Epoche – und mit ihm besagter Helm. Auch uns begleitet der Interceptor schon fast unser gesamtes Leben auf dem Mountainbike. Umso gespannter waren wir natürlich auf die Neulauflage des Klassikers in unserem Test.

Cratoni Interceptor 2.0 Downhill-Helm: Die Neulauflage des Klassikers im Test

Mit dem Interceptor 2.0 führt Cratoni den legendären Downhill-Helm in ein neues Zeitalter. Seit dem Launch der ersten Modells hat sich viel geändert. Nicht nur die Charakteristik der Strecken hat sich gewandelt, sondern auch das Material. Hohe Anforderungen, denen die Schutzbekleidung, insbesondere der Helm, gerecht werden muss. Cratoni hat den Interceptor nicht einfach nur an heutige Bedürfnisse angepasst, sondern von Grund auf neu aufgebaut. Geblieben sind das sehr markante Design, die exzellente Verarbeitung und die feinen Detaillösungen, die modernen Ansprüchen gerecht werden.

So verfügt der Cratoni Interceptor 2.0 über einen Brillen-Port, der es erlaubt, die Brille kurzerhand nach oben zu schieben und zu parken. Die Neulauflage des Klassikers bietet zudem eine Brillenband-Halterung für eine rutschfeste Fixierung der Google. Keine Kompromisse geht Cratoni bei der Sicherheit ein. Der Interceptor 2.0 Enduro Helm ist nicht nur nach den Normen CPSC und CE EN 1078 zertifiziert, sondern auch nach der Bikepark-Norm ASTM F1952-15. Damit eignet sich der Helm für härteste und risikobehaftete Einsätze. Trotz des hohen Schutzes besticht der Helm durch ein sehr niedriges Gewicht. 773 Gramm in der Größe S/M können sich wirklich sehen lassen.

Cratoni Interceptor 2.0: Großzügig bemessene Belüftungslöcher und ACT Luftkanaltechnik

Ein großer Unterschied zum Urmodell liegt bei der Wahl des Materials für die Außenschale. Nicht handlaminiertes Carbon-Glasfaser, sondern Polycarbonat ist bei dem Cratoni Interceptor 2.0 heute das Material der Wahl. Die Helmschale weist zudem sehr großzügig bemessene Belüftungslöcher auf. Das sorgt nicht nur für eine optimale Frischluftzufuhr, sondern ermöglicht auch ein äußerst niedriges Gewicht. Auf Insektenschutzgitter verzichtet der Helm vollends. Das Resultat: selbst auf anspruchsvollen Enduro-Touren, bei denen Tretpassagen unumgänglich sind, schränkt der Helm die Luftzufuhr ebenso wenig ein wie ein Open-Face Enduro-Helm.

Unterstützt wird die Belüftung durch ein innenseitig angelegtes Kanalsystem namens ACT Luftkanaltechnik. Das funktioniert auf jeden Fall ziemlich gut. Neben der Sicherheit, dem Design und der vorbildlichen Belüftung legte Cratoni bei der Entwicklung des Downhill-Helms auch großen Wert auf hohen Tragekomfort. Der Interceptor sitzt hervorragend und das antibakteriell behandelte Clean Tex Polster sorgt selbst nach vielen Einsätzen für hygienische Frische. Tatsächlich neigt der Helm nach längerem Tragen nicht zum Müffeln. Damit der Helm wirklich perfekt passt, liegen direkt Ersatzpads zur Größenregulierung bei.

Spezielle Downshell verhindert Dellen und Kratzer der EPS Innenschicht

Verschlossen wird der Helm durch das D-Ring Verschlusssystem. Das System ist bewährt und zuverlässig, erfordert beim Einfädeln aber etwas Fingerspitzengefühl. Freunde des Schnellverschlusses werden sich hier etwas umgewöhnen müssen, was allerdings kein Problem darstellen sollte. Um Dellen und Kratzer im Übergangsbereich der EPS Innenschicht zur PC Außenschicht zu vermeiden, ist dieser mit einer speziellen Downshell versehen. Selbstverständlich kommt der Helm mit Inmold Technologie Verbundbauweise, in der das Schutzmaterial EPS direkt in die Polycarbonat Schale eingeschäumt wird.

Das Gesichtsfeld des Cratoni Fullface-Helms ist sehr großzügig geschnitten. Am Rand des Blickfeldes sind lediglich die Spitze des abnehmbaren Visiers und der Kinnbügel wahrnehmbar – beides hat allerdings keinen Einfluss auf das primäre Sichtfeld. Der große Ausschnitt bietet zudem genug Raum für jegliche MX-Goggles. Wir haben den Helm mit der Madvision Goggle aus gleichem Hause getestet, die wir bereits vor wenigen Wochen im Test hatten. Auch das Tragen einer herkömmlichen Brille mit oder ohne Sehschärfe ist beim Cratoni Interceptor 2.0 Downhill-Helm problemlos möglich.

Fazit

Klassiker nicht nur im neuen Gewand, sondern auch mit vielen Neuerungen. Die Zertifizierung nach Bikepark-Norm ASTM F1952-15 entspricht ebenso modernen Anforderungen wie die Top-Belüftung und der außergewöhnlich hohe Tragekomfort. Verarbeitung und Qualität bewegen sich ebenfalls auf höchstem Niveau. Die Fans des Vorgängers mit handlaminierter Carbon-Glasfaser sollten sich zudem das geringe Gewicht der EPS-Schale vor Augen halten: die Neuauflage ist über 200 Gramm leichter als das vorherige Modell. Lediglich der Preis von knapp 280 Euro – angesichts der Qualitäten des Helms absolut gerechtfertigt – dürfte die Käuferschicht etwas eingrenzen. Auf jeden Fall ein würdiger Nachfolger.

Produktdetails Cratoni Interceptor 2.0

  • Verfügbare Größen: S-M (54-58cm), M-L (58-61cm)
  • Farben: Black matt, white matt oder grey-lime matt (im Test)
  • Gewicht: 773 Gramm (Größe S/M)
  • Normen: CPSC, CE EN 1078 und ASTM F1952-15 (Bikepark-Norm)
  • Preis: 279,95 Euro

Web: www.cratoni.com