Shock Therapy – DH Black – ST Hardride Series – Test

Die Anforderung an Shock Therapy war schnell gestellt: „Wir bräuchten ein Bike mit dem Schwerpunkt beim Downhill – allerdings mit einem gewissen und erträglichem Maß an Uphilltauglichkeit. Irgendwie müssen wir ja die Berge raufkommen…“. Ein Enduro schied wegen der eingeschränkten Downhilltauglichkeit also aus, ein reiner Downhiller wegen des meist unzumutbaren Verhaltens beim Hochfahren auch. Was blieb war ein DH Black aus der ST Hardride Series.

Angeboten wird das DH Black bzw. das DH Red von Shock Therapy für den Bereich Downhill und Freeride. Ermöglicht wird dieser breite Spielraum durch verschiedene Dämpferanlenkungen, die sich auf Geometrie und Federweg auswirken. Nicht abstreiten lässt sich beim Rahmen eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Specialized Big Hit…und auch bei dem ST-DH handelt es sich um einen Viergelenker. Der Preis des nackten Rahmens (ohne Dämpfer) liegt bei 990 Euro.

Um einen guten Kompromiss für unsere Bedürfnisse zu schaffen, verbaute Shock Therapy die Rock Shox Totem Solo Air mit 180 mm Federweg, die neben einer sehr guten Einstellbarkeit ein ebenso gutes Fahrverhalten bietet. Natürlich ließ es sich Shock Therapy nicht nehmen, viele der verbauten Komponenten aus eigenem Hause zu verwenden. Darunter zählten neben der Sattelstütze und dem Vorbau vor allem die Kurbeln und die Laufräder aus dem Hause Shock Therapy.

Wie schon bei unserem Test des Prototypen der Shock Therapy Missile Laufräder konnte uns auch das Serienmodell der Missile absolut überzeugen. Im Gegensatz zum Prototypen weist die ST-DH 21 Felge von der italienischen Firma DRC jetzt 32-Loch auf. Auch an den verbauten ST Naben gibt es nichts zu makeln. Ein besonders sinnvolles Schmankerl ist die Schraubachse der hinteren Nabe, das verspricht zusätzliche Steifheit. Ebenfalls ein Schmankerl sind die phatten STeel Boone Kurbel aus Cro-Mo.

Gewöhnungsbedürftig ist das relativ lange Steuerrohr mit einer Länge von 145 mm, welches das Bike vorne sehr hoch bauen lässt. Nach anfänglichen Problemen während der ersten Ausfahrten haben wir den Vorbau statt der üblichen positiven Montage einfach negativ montiert, um mehr Druck auf die Front zu bekommen. Ein kleiner Eingriff mit einer großen Wirkung, im positiven Sinne. Das ST-DH zeigte sich jetzt bedeutend besser kontrollierbar und handlicher.

Der Viergelenker spricht sehr gut an. Durch die vielen Anlenkmöglichkeiten des Dämpfers lässt sich das Bike perfekt an die jeweiligen Streckenansprüche anpassen. Somit wird aus dem gut schluckenden Downhiller mit wenigen Handgriffen ein relativ alltagstauglicher Freerider, mit dem sich sogar noch erträglich bergauf fahren lässt. Obwohl nur ein 36er-Kettenblatt verbaut war, konnten moderate Steigungen ohne große Probleme überwunden werden.

Das Fahrverhalten des ST-DH zeigt sich im allgemeinen recht ausgewogen und neutral, allerdings auch etwas undefiniert – den Grund sehen wir beim Hinterbau, der seitensteifer sein könnte. Auf schnellen ruppigen Trails läuft das Bike etwas nervös – ein Tribut an den steilen Lenkwinkel. Wir hatten für den Test auf den steinigen Pisten auf La Palma den Schwalbe Muddy Mary in 26×2.5 aufgezogen, womit wir den Spielraum der Reifenfreiheit auf das Äußerste ausgereizt haben. Obwohl der Viergelenker gut arbeitet, müssen wir doch die zwei Kritikpunkte am Hinterbau festhalten: Die Seitensteifigkeit und die Reifenfreiheit.

Fazit:

Durch die vielen Anlenkmöglichkeiten des Dämpfers lässt sich das ST-DH perfekt an die jeweiligen Streckenansprüche anpassen. Der Viergelenker spricht gut an und das Fahrverhalten erweist sich im allgemeinen, bis auf kleine Schwächen, als ausgewogen und neutral. Kritikpunkte sind für uns die Seitensteifigkeit und die Reifenfreiheit des Hinterbaus.

Datenblatt:

Gewicht: 18,3 Kilogramm (Bike aufgebaut wie oben beschrieben)
Dämpfereinbaulänge: max. 200mm/57er Hub
Lenkwinkel bei 570mm Einbauhöhe: 69 Grad
Sitzwinkel: 65 Grad
Dämpfereinbaubreite: v/24 – h/54
Federweg: 190-220mm
Steuerrohr: 1 1/8 Zoll
Empf. Einbaulänge der Gabel: 570 mm
Größen: 16,5″ und 18″
Farbe: rot & matt schwarz
Preis des Rahmens: 990 Euro

Mehr Infos unter www.shock-therapy.de