Lac Blanc Bikepark – Der neue Bikepark in den Vogesen – Spotcheck

Parallel zum Schwarzwald verlaufen, getrennt durch die Rheinebene, in Frankreich die Vogesen. Vor wenigen Wochen erst hat unweit von Colmar, etwa 50 Kilometer von Freiburg entfernt, der „Lac Blanc“ Bikepark seine Pforten eröffnet. Die Nähe zur deutschen Grenze dürfte in Zukunft nicht nur viele deutsche, sondern auch Schweizer Biker in die Vogesen locken. Und das nicht ohne Grund! Wir haben für euch den Bikepark abgecheckt und wurden mehr als positiv überrascht!

Der erste Blick auf den neuen Bikepark zeigt direkt, dass hier Nägel mit Köpfen gemacht wurde. Ein nagelneuer Sechserlift, Einkehrmöglichkeit, Bikeshop mit Verleih und vier Strecken mit unterschiedlichem Anforderungsprofil lassen uns bereits vor der ersten Fahrt anerkennend nicken. Die Streckentafeln zeigen die verschiedenen Pisten an: Die Anfänger- bzw. Familienpiste (Familiale) „La Soft“ mit 1990 m Länge, den Downhill (Descente) „La Flow“ mit 1550 m Länge, den Freeride „La Cool“ mit 2090 m Länge und den Freeride „La Fat“ mit 1950 m Länge.

Unbedacht wie wir sind, haben wir uns zum „Warmfahren“ für den Freeride „La Cool“ entschieden 😉 Dieser Freeride stellt sicherlich so manchen deutschen Downhill in den Schatten. Steine, Wurzeln, kleinere Kanten und kleinere Northshoreelemente sorgen für mächtig Abfahrtsspaß. Die Strecke bietet eine sehr schöne Streckenführung mit schönen technischen Passagen. Die Linienwahl und die Kombinationsmöglichkeiten scheinen endlos zu sein, nicht zuletzt wegen der Möglichkeit zwei verschiedene Streckenverläufe (blau und rot) zu folgen. Genial! Mit etwa 2090 Meter ist „La Cool“ auch die längste Strecke des Parks.

Ebenfalls genial ist der Downhill (franz. „Descente“) „La Flow“. Dieser gestaltet sich technisch etwas weniger anspruchsvoll als „La Cool“, lädt aber richtig zum Gasgeben ein. Der Anfang besteht aus einem Singletrail mit schönen Anliegern, wobei sich der Streckencharakter nach der Einfahrt in den Wald komplett ändert. Auch hier gefällt die schöne ruppige Streckenführung gepaart mit vielen Wurzeln. Große Kanten und Gaps bietet „La Flow“ nicht, dafür aber unglaublich viel Fahrspaß! Wie die „La Cool“ bietet auch dieser Trail zum Teil zwei verschiedene Streckenverläufe, nur nicht ganz so ausgeprägt.

Dem Anschein nach beschäftigen sich die meisten Leute mit der „La Fat“. Der Name ist Programm! Schon zu Beginn zeigt der Trail, wo es lang geht: Über Northshorerampen. Bei der „La Fat“ handelt es sich um einen Freeride mit einer Aneinanderreihung von Slopstyleelementen. Gaps, Northshorerampen, Wallrides und diverse Northshoreelemente sorgen für ein großes Spielzimmer für Biker. Die Northshoreelemente sind übrigens erstklassig und sehr sicher gebaut. Wer die Kanten nicht springen will muss es nicht, da überall Wege vorbei führen. Auch hier bleibt nur zu sagen, eine ziemlich geile Angelegenheit!

Natürlich mussten wir auch der Familienpiste einen Blick gewähren. Nicht ganz freiwillig haben wir uns zum Start der Familienpiste begeben. Wir stellten uns vor, wie kleine Mädchen mit flatterndem Haar auf einem Puky-Rad vor uns herfahren, mit Mama und Papa im Anschlag. Etwas widerwillig starten wir in die Familienpiste und …wurden überrascht. Ein herrlich geschwungener Singletrail führt direkt in den Wald. Dort erwarten einen dann Wurzeln, zwar nicht ganz so ruppig, aber mit sehr viel flow fahrbar. Hier schicken die Franzosen also ihre Kinder runter?! Jetzt brauchen wir uns auch nicht mehr zu wundern, dass Frankreich solche Talente hervorbringt 😉 Zugegebenerweise richtig spaßig!

Im unteren Bereich findet sich ein BikerX, der 2008 noch ausgebaut werden soll. Ebenfalls 2008 wird ein zweiter Downhill, im Rahmen der französischen Meisterschaft, angelegt. Dieser soll vom Style etwas in die Richtung der ehemaligen Worldcupstrecke in Willingen gehen, also phatte weite Sprünge bieten. Auch ein Slopestyle-/Dirtpark ist für 2008 geplant. Und da die „Anfängerstrecke“ den Franzosen anscheinend immer noch zu einfach ist, wird diese nächstes Jahr ebenfalls kleine Kanten und Northshoreelemente spendiert bekommen.

Der Sessellift bietet Platz für 6 Personen und die Aufhängung der Bikes ist vorbildlich. Das Liften der etwa 300 Höhenmeter geht schnell und unkompliziert. Besonders hervorheben müssen wir die freundliche Atmosphäre in dem Bikepark. Die Locals als auch die Bikeparkmitarbeiter sind super freundlich und hilfsbereit. Der Bikepark ist jetzt schon absolut empfehlenswert, auch ohne die Neuerungen für 2008. Die Ganztageskarte kostet faire 20 Euro, im Preis inbegriffen ist eine Waschmarke zum einmaligen Waschen des Bikes.

Zu erreichen ist der „Lac Blanc“ Bikepark von Freiburg aus kommend über Colmar und im weiteren Verlauf nach Kaysersberg orientierend. Von da an den Hinweisschildern in Richtung „Lac Blanc“ folgen. Das Parken ist im unteren Bereich als auch im oberen Bereich des Bikeparks, beides in unmittelbarer Nähe des Sessellifts, möglich.

Fazit:

Geil! Geil! Geil! Da muss man hin!

Mehr Infos unter www.lacblanc-bikepark.com