Fahrzeit: 5:47 Stunden
Zurückgelegte Strecke: 86 Kilometer
Zurückgelegte Höhenmeter: 1505 Meter
Durch den unfreiwilligen Stop in Stoner mussten am neunten Tag von mir einige Kilometer gutgemacht werden. Mein Treffen mit Markus sollte in Posina erfolgen. Die letzte gute Möglichkeit doch noch gemeinsam Riva zu erreichen und den Alpencross zu beenden. Ein Rennen gegen die Zeit begann. Zusätzliches Handicap für uns beide war das Fehlen von Kartenmaterial – wie sollte es auch anders sein?! Die Kompass Karte 78 wäre Gold wert gewesen, so mussten mir allerdings die Übersichtstafeln an Ortseingängen und in den Orten den richtigen Weg weisen.
Der Weg nach Asiago erfolgte über Landstraße, die zum Glück nicht so stark von Autos frequentiert wurde, wie ich befürchtet hatte. Passiert wurden dabei die Ortschaften Foza und Gallio. Der Flair der italienischen Städtchen ist nicht von der Hand zu weisen. Auch Asiago kann begeistern. Ab Asiago winkt der Radweg nach Canove di Roana. Aufgrund der fehlenden Karte wurde im weiteren Verlauf die Straße bis nach Cesuna genommen. Eine bis dahin technisch wenig ansprechende Fahrt. Die schönen Städtchen trösteten über den fehlenden technischen Anspruch hinweg. Es sollte aber wieder anspruchsvoller werden. Erstmal waren Forstwege angesagt.
Nicht nur die Bergwelt weiß zu begeistern. Die Orte sind malerisch schön und eine Stadtbesichtigung lohnt immer. Viele Straßencafés und Restaurants prägen das Bild italienischer Städte. Hier erlebt man die italienische Lebensart, das süße Leben, la Dolce Vita.
Am Monte Magnaboschi vorbei führt der ausgewiesene Radweg im Val Magnaboschi zum Rifugio Alpino. Ein kleiner asphaltierter Waldweg führt vom Rifugio am Malga di Fondi indirekt zum Wanderweg 689, der sämtliche Bodenbeschaffenheiten beinhaltet.
Schneller rutschiger Schotter ist ebenso Bestandteil dieses Weges, wie eine Wiesenpassage und ein genialer, aber leider etwas zugewachsener Downhill, der in San Dona endet. Nach Abschütteln sämtlicher Ungeziefer konnte es dann frohen Mutes und mit Adrenalin aufgepumpt weiter gehen. Leider endete hiermit auch der Fahrspaß wieder. Da noch viel Zeit gutgemacht werden musste und auch weiterhin keine Karte vorlag, war wieder die Fahrt über Straße angesagt. Ab Caltrano führt ein Radweg bis hinter Arsiero. Dieser meist aus Schotter bestehende Weg folgt dem Verlauf des Flusses Posina. Die letzten Kilometer bis nach Posina spulte ich wieder auf der Straße ab. Jetzt konnte der letzte Tag des Alpencrosses doch noch zu zweit bestritten und hoffentlich auch beendet werden. Vor uns stand nur noch ein einziger Tag.
Schnell fanden wir eine Unterkunft für die Nacht und kehrten für das Abendessen in ein nahegelegenes Restaurant ein. Wie so oft auf unserer Tour wurden wir auch hier freundlichst begrüßt und beantworteten den anderen Gästen gerne die Fragen zu unserer Tour. Zum Glück waren auch ortsansässige Gäste im Restaurant, von denen wir Auskünfte über unsere letzte bevorstehende Etappe erhielten. Wir wussten, dass uns zum Rifugio Papa noch eine große Auffahrt bevorstand. Meine Frage galt natürlich der Fahrbarkeit des Weges und meiner Höhenangst. Uns wurde von den Gästen allerdings grünes Licht gegeben…
Nur noch ein Tag bis zum Gardasee! Jetzt hatten wir auch endlich wieder eine Karte an Bord! Wir waren guter Dinge und das Ziel war mittlerweile greifbar nah. Eigentlich sollte von jetzt an alles gut gehen. Dachten wir…
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