Special Frankencross: Etappe 3 – Von Weismain nach Heiligenstadt

Die dritte Etappe führt uns auf 63 Kilometern mit 1450 Höhenmetern von Weismain nach Heiligenstadt. Dabei passieren wir die imposante Burgruine Giechburg bei Schesslitz und durchstreifen das schöne Leinleitertal mit der Heroldsmühle. Eine unglaubliche Kulisse erwartet uns mit dem „Viktor von Scheffel-Blick“ mit der Aussicht auf die Basilika Vierzehnheiligen.

Die Fahrt von Weismain nach Isling führt überwiegend an Feldern entlang über staubige und breite Pisten. Hervorzuheben ist die Abfahrt nach Isling. Es handelt sich hier zwar nur um einen breiten Forstweg, der aber so zerfurcht ist, dass man nur auf dem Grat fahren kann. Wenig spektakulär verläuft der Frankenweg weiter nach Roth. Der Weg von Roth nach Klosterlangheim erfolgt über einen breiten Forstweg, nur der lose Schotter erfordert etwas Aufmerksamkeit. Nach dem Wechsel auf die andere Straßenseite in Klosterlangheim geht es mächtig und unnachgiebig bergauf – erst auf einem gepflasterten Feldweg, später auf einem geschotterten Forstweg. Oben angelangt biegt der Frankenweg am Kreuz rechts ab und führt uns über einen schönen Singletrail. Der Singletrail verläuft nach wenigen hundert Metern am Rande des senkrecht nach unten abfallenden Hanges entlang. Für nicht schwindelfreie Menschen ist diese Passage nicht ganz unproblematisch. Der Singletrail führt uns direkt an der Schutzhütte „Viktor von Scheffel-Blick“ vorbei. Der Anblick auf die im Tal stehende Basilika Vierzehnheiligen ist überwältigend.

Die barocke Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein

Auch wenn der Frankenweg nur in einiger Entfernung die Basilika Vierzehnheiligen passiert, ist der Anblick der Wallfahrtskirche beeindruckend. Erbaut wurde die Basilika von 1743 bis 1772. Geweiht ist die Kirche den Vierzehn Nothelfern – 14 Christen (elf männliche und drei weibliche) , die bis auf eine als Märtyrer starben.

Wichtig! Wie gesagt ist diese Passage ab dem Kreuz mit der wunderbaren Aussicht auf die Basilika Vierzehnheiligen für Menschen mit Höhenangst sehr grenzwertig und sollte daher ggf. umfahren werden. Die Wanderkarte zeigt hierzu Möglichkeiten auf!

Weiter geht’s auf staubigen Pisten dem Staffelberg entgegen, dessen Name von den ausgeprägten Abstufungen abgeleitet ist. Mittlerweile bewegen wir uns in der Fränkischen Schweiz. Eine kurze steile Passage führt uns den Berg hinauf zur Adelgundiskapelle, die 1653 erbaut wurde. Neben der Kapelle findet sich die Staffelbergklause mit Biergarten. Zum ersten Mal auf unserer Tour haben wir es mit großen Gruppen von Wanderern zu tun. Hier bietet sich natürlich eine gute Möglichkeit für eine ausgiebige Rast.

Nach nur wenigen Metern geht es wieder vom Staffelberg hinunter. Nur die erste Passage – anfänglich mit Treppen – ist sehr schmal und technisch anspruchsvoll. Der schmale Weg weicht schnell einem breiten und schotterigen Forstweg, der uns abwärts trägt. Da in diesem Bereich, wie bereits gesagt, viele Wanderer unterwegs sind, gilt hier höchste Vorsicht! Wanderern bitte immer den Vortritt lassen!

Wir erreichen den Ort Loffeld und überqueren an der Dorfkirche den Lauterbach. Was uns nach Loffeld erwartet wäre Abfahrtsspaß vom Feinsten, wenn wir den Weg entgegengesetzt befahren würden. Ein Hohlweg, viele Wurzeln, natürliche Anlieger und eine herrliche Streckenführung auf schönstem Waldboden – wir müssen nur leider hinauf! In diesem Fall heißt das mal wieder schieben! Wer sich das Schieben ersparen möchte, kann diesen Bereich auch mit der Straße umfahren, die nach Dittersbrunn führt. Wir bleiben natürlich auf dem Frankenweg und gelangen zur Straße. Der Blick zurück zeigt die beeindruckenden Felsen des Staffelbergs. Unglaublich, wie weit der Berg schon von uns weggerückt ist. Meistens auf breiten Forstwegen radeln wir stetig bergauf der Hochebene entgegen. Ein Wechsel aus Wald- und Feldpassagen begleitet uns jetzt. Endlich bekommen wir wieder einen spaßigen Singletrail offeriert. Nahezu steigungsfrei führt der schmale Weg mit einer herrlichen Wegführung am Hang entlang durch den Wald. Letztendlich werden wir auf eine Straße ausgespuckt.

Mit dem Erreichen der Straße haben wir seit dem Verlassen von Weismain bereits über 29 Kilometer und über 800 Höhenmeter gemacht. Der folgende Forstweg leitet uns am Schönstattzentrum Marienberg vorbei, einem ehemaligen NATO-Stützpunkt. Unübersehbare Zeugen dieser Zeit sind die doppelte Umzäunung und der Stacheldraht. Die Zeiten ändern sich und somit ist dieser Ort nun gemeinnützig. Wir müssen jetzt mal wieder ein wenig mehr auf die Beschilderung achten, um nicht den Frankenweg zu „verlieren“. Nach der Weiterfahrt auf Forstwegen gelangt man über zugewachsene Trampelpfade zu Wegen, die kaum noch als solche erkennbar sind. Als wenn das nicht schon genug Herausforderung wäre, bringt einen auch die Beschilderung fast an den Rand des Wahnsinns! In diesem Bereich würden wir uns definitiv eine bessere Beschilderung wünschen!

Die Fahrt durch das schöne Leinleitertal

Wir passieren markante Felsen. Der Frankenweg ist hier nur ein kleiner schmaler Pfad, der oberhalb der Felsen entlang führt. Neben den Sitzmöglichkeiten bietet sich hier ein herrlicher Ausblick. Im weiteren Verlauf gelangen wir auf eine asphaltierte kleine Straße ohne Autoverkehr, die durch den Wald führt. Wir fahren die Straße, später über einen breiten Waldweg, bergab. Wir passieren jetzt das schöne Örtchen Burgellern und im weiteren Verlauf Schesslitz. Bereits die Anfahrt nach Burgellern zeigt uns die imposante Giechburg. Von Schesslitz aus führt der Weg, erstmal als Trampelpfad über eine Wiese, schnurstracks geradeaus in Richtung der Giechburg. Der Frankenweg lotst uns zu einem Querweg, dem wir nach links folgen.

Nicht übersehen darf man die Wegweisung des Frankenweges am Strommast, der uns nach rechts in den Wald lotst. Der Weg durch den Wald verläuft fast komplett geradeaus. Der schmale Trail wird nur unwesentlich breiter. Anfänglich ist der Weg nur leicht ansteigend, wird aber zusehends steiler. Spätestens an den Treppen am Parkplatz heißt es aber auch hier absteigen! Ab dem Parkplatz verläuft der Frankenweg eigentlich nur als Gehweg. Da dieser aber parallel zu der kleinen Straße verläuft und letztendlich sogar Bestandteil der Straße ist, können wir direkt auf dem Asphaltband bergan radeln. Die kleine Straße ist nahezu autofrei und führt stetig bergan mit dem Blick auf die Giechburg. Der Straße folgend gelangen wir direkt zu der imposanten Burgruine.

Hoch oben auf dem Schlossberg thront die gewaltige Giechburg. Der Aufstieg von Schesslitz aus durch den Forst Burgholz ist anstrengend und mühsam. Die erstmalige Erwähnung der Burg fand 1125 statt. In diesen Gemäuern steckt viel Geschichte. Heute bietet die Giechburg Platz für Tagungen, ferner findet sich hier auch ein Gasthof mit Übernachtungsmöglichkeiten – und das sogar preiswert!

Als schmaler Trail führt der Frankenweg direkt am Fuße der Giechburg weiter. Das Befahren des sehr schmalen Weges ist für Fahrräder und Mopeds auf eine Länge von etwa einem Kilometer ausdrücklich verboten!

Durch den Forst schrauben wir uns auf einem breiten Waldweg zur Wallfahrtskirche Gügel hinauf. Nach der Kirche erwartet uns ein sehr kurzes Stück Asphalt, bevor der Frankenweg als steiler Forstweg bergauf führt. Zur Belohnung erwartet uns oben ein Singletrail mit einem munteren Auf und Ab. Da der Singletrail stellenweise am stark abfallenden Hang verläuft, gilt hier höchste Vorsicht. Ein breiter Forstweg trägt uns aus dem Wald heraus. Wir gelangen nach Neudorf, wo sich für uns ein Feldweg zur Weiterfahrt anschließt. Die weitere Fahrt gestaltet sich aus einem Wechselspiel aus Asphalt-, Forst- und Feldwegen. Optisch ist dieser Teil des Frankencrosses ein Genuss, fahrtechnisch leider ein wenig anspruchslos.

Die Heroldsmühle im Leinleitertal

Ansprechend wird die Fahrt durch das Leinleitertal. Eingebettet zwischen saftigem Grün und Felsen bahnt sich der Leinleiterbach seinen Weg durch das Tal – und mit ihm der Frankenweg. Einheimische Wanderer verrieten in einem Gespräch, dass dieser Bereich wegen Hochwasser nicht immer passierbar wäre. Der Frankenweg führt uns direkt an der Heroldsmühle vorbei. Das riesige Wasserrad der Heroldsmühle stammt aus dem Jahre 1916. Das Wasserrad hat einen Durchmesser von über sieben Metern und gilt als das größte Mühlrad Deutschlands. Leider bietet die Heroldsmühle keinen Biergarten mehr an.

Natürlich müssen wir nochmal kräftig in die Pedalen treten. Im Bereich der Schwedenschanze erwartet uns zum Abschluss dieser Etappe ein Singletrail am Hang entlang. Wald- und Wiesenwege führen uns abwärts nach Heiligenstadt.

In Heiligenstadt erwarten den Reisenden denkmalgeschützte Häuser und ein historischer Marktplatz. Heilgenstadt ist übrigens ein Markt. Auf die bei den Ortsnamen mitgeführte Bezeichnung „Markt“ stoßen wir bei unserem Frankencross öfters. Damit ist das im Mittelalter vergebene Marktrecht gemeint, einen ständigen Markt abzuhalten. Das gilt auch für den Wochen- und Jahrmarkt.

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