Special Alpencross: Etappe 2 – Von Hinterglemm in das Felber Tal

Fahrzeit: 4:38 Stunden
Zurückgelegte Strecke: 47 Kilometer
Zurückgelegte Höhenmeter: 1750 Meter

Es geht doch! Bereits der Blick aus dem Fenster der Pension auf die im Sonnenlicht erstrahlenden Berge verbreitete gute Laune. Die erste Etappe vom vorherigen Tag war nicht in den Beinen spürbar und nach einem guten Frühstück konnte es dann voller Tatendrang losgehen. Von Hinterglemm nach Lengau folgten wir bei schönstem Sonnenschein dem ausgewiesenen Radweg. Ab der Labeckalm begann unser erstes Abenteuer. Die Fahrt bis Mittersil ohne Karte! Irgendwie ging in dem ganzen Vorbereitungschaos zum Alpencross die benötigte Kompass-Karte mit der Nummer 29 verloren. Dies bescherte uns direkt zu Anfang des zweiten Tages das gewisse Extra an Höhenmeter. Wir verpassten die Abzweigung und kurbelten uns bis zur Lindlingalm hoch. Der gut fahrbare breite Weg bietet eine wunderbare Aussicht, ist aber leider vergebene Liebesmüh. Es gibt kein für uns in Frage kommendes Weiterkommen und so mussten wir leider Gottes wieder umdrehen. Ein bisschen Fragen hier, ein bisschen Fragen dort und der gesuchte Weg wurde dann doch gefunden.

Achtung! Die in vielen Foren und Büchern beschriebene Route über die Murnauer Scharte führt über Privatwege, die für Mountainbiker gesperrt sind!!! Auch wenn die Wege offiziell als Wanderwege gekennzeichnet sind, herrscht hier absolutes MTB Verbot! Wir empfehlen daher eine andere Route zu wählen! Es soll eine ausgeschilderte mittelschwere Alternativroute geben, die zwischen Schattberg und Zwölferkogel nach Niedernsill führt.

Für uns hingegen kam jede Warnung zu spät! Anstrengend, aber ohne technischen Anspruch, kämpften wir uns über Versorgungswege immer weiter nach oben.  Die letzten etwa einhundert Höhenmeter wurden mit dem geschulterten Bike zurückgelegt. Ein kleiner Vorgeschmack dessen, was uns am nächsten Tag zur Genüge erwarten sollte. Auf dem Gebirgskamm bläst einem der Wind fast das Hirn aus dem Schädel! Dennoch ist der Anblick auf die hohen und verschneiten Gebirgszüge der Alpen ein visueller Genuss. Welch ein fantastischer Anblick. Hinter uns liegend die mit Wäldern bedeckten grünen Berge, vor uns die unwirtlich wirkenden schneebedeckten Gebirgszüge der „Hohe Tauern“.

Vielleicht schon ahnend, was da auf uns zukommen würde?!
Faszinierend und einschüchternd zugleich…

Nach der Bürglhütte ging es Richtung Mittersil auf Forstwegen, im späteren Verlauf in Asphalt übergehend, am Mühltalbach mächtig bergab. Auch eine Karte ist endlich wieder mit von der Partie. Wir folgten dem Verlauf des Felber Baches auf Radwegen. Nach dem Wolframwerk sollte der letzte Uphill des Tages erfolgen. Eine kleine Straße führt bergauf zum Hintersee. Doch bis zum Hintersee sollte es an diesem Tage nicht mehr gehen. Unser Tagesziel für den zweiten Tag war das Tauernhaus Spital, eine urige Berghütte mit Übernachtungsmöglichkeit und guter Einkehrmöglichkeit. Hier gab es beim Abendessen vorab wichtige Informationen für die nächste Etappe: Der Überquerung des Felber Tauern. Gleichzeitig die Warnung des Wirtes, dass wir aufgrund der dort oben gerade herrschenden Wetterbedingungen mit starkem Wind und Schnee vielleicht doch eine andere Route wählen sollten. Wir hatten also die Wahl zwischen einer Wanderung durch Schnee bei mächtig viel Wind oder einer weiträumigen Umfahrung.

Wir entschieden uns für die erste Möglichkeit. Wir hatten keine Ahnung, was da auf uns zukommen würde. Jetzt sollte das Abenteuer richtig beginnen! Nach dem Motto „Ein Weizenbier macht müde Männer noch müder“ wurde der Tag mit einem Hefeweizen und leckeren Käsespätzle abgeschlossen.

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