Transition Bikes sind schon längst kein Geheimtipp mehr. Die Bikes der US-amerikanischen Schmiede mit Sitz in Ferndale im Bundesstaat Washington, unweit der kanadischen Grenze und Vancouver, finden auch in Europa immer mehr Anhänger. Doch so weit muss niemand pilgern, um an ein Transition Bike zu gelangen. Den Vertrieb für Deutschland hat der Bike Shop „Bike Runner“ aus Herxheim übernommen. Da die Südpfälzer auch auf spezielle Kundenwünsche eingehen, kann man sich hier sein Bike individuell zusammenstellen lassen.
Mit dem Transition BottleRocket sollen vor allem die Fahrer angesprochen werden, die den „new school style of freeriding“ ausleben wollen. Auch wenn diese Bikes gerne als „Slopestyle-Bikes“ betitelt und dementsprechend in diese Schublade gesteckt werden, haben wir das Transition BottleRocket in unserem Test auf allen erdenklichen und zeitlosen Einsatzgebieten des Mountainbikens getestet. So musste das BottleRocket von der Tour über BikePark bis zum Dirten zeigen, was in ihm steckt…oder auch nicht…
Wir waren gespannt…
Natürlich dreht sich alles um den Rahmen! Erhältlich ist das BottleRocket in der Größe 15″, 15″(!) und 16,5″. Nein, es ist kein Schreibfehler! Der Unterschied zwischen den beiden 15″ Rahmen ist die Länge des Oberrohrs und dementsprechend der Radstand. In Buchstaben lassen sich die Größen einfach mit S, M oder L ausdrücken. Erhältlich ist der Rahmen in den Farben Kelley Green, Gloss Black, Raw Aluminum und Metallic Pink. Seien wir ehrlich, die Farbe Kelley Green sieht schon echt porno aus 🙂
Transition fertigt das BottleRocket mit einem phatten 1point5 Steuerrohr. Theoretisch weisen die Bikes einen Lenkwinkel von 67 Grad auf, welcher natürlich nachhaltig von der Gabel beeinflusst wird. Bike Runner verbaute an unserem Bike eine Marzocchi 66 RC2X mit 18 cm Federweg. Am Hinterbau versah ein Fox DHX 5.0 Coil Dämpfer seinen Dienst. Zwei Kettenblätter sollten für die Alltagstauglichkeit sorgen und für die Verzögerung sollte die Formula K24 verantwortlich sein. Schwalbe Big Betty mit der weichen Gooey Gluey Mischung vorne und der normalen ORC Mischung hinten sollten für genügend Traktion und Grip sorgen.
Die ersten Meter mit dem BottleRocket waren für uns zugegebenerweise etwas überraschend. Die Lenkung reagiert, zumindest mit diesem Aufbau, leicht indirekt. Auf dem Trail verflogen die Sorgenfalten allerdings sehr schnell. Das Bike lässt sich, trotz der vorher aufgekommenen Bedenken, sehr gut in die Kurven drücken und auch bei schnell wechselnden Kurvenkombinationen folgt das BottleRocket folgsam den Lenkbewegungen. Auf schnellen Trails wird schnell klar: Der Fahrspaß und das Leistungsvermögen des BottleRocket steigt exponential mit der Aggressivität der Fahrweise! Besonders Fahrer mit einem Hang zum Aggro-Style werden das BottleRocket lieben.
Für einen „normalen“ Freerider bietet das BottleRocket mit 14cm am Heck relativ wenig Federweg. Demzufolge ist das Setup natürlich etwas straffer. Wurzelpassagen werden dadurch etwas rauher, ohne allerdings Unruhe ins Fahrwerk zu bringen. Auch wenn es ruppiger wird, fühlt man sich auf dem BottleRocket sicher aufgehoben, da der Eingelenker dickere Brocken sehr gut absorbiert und das Bike weiterhin gut auf dem Trail liegt. Obwohl das BottleRocket „nur“ über 14cm Federweg verfügt, bietet der Hinterbau genug Reserven. Weder Kanten noch Gaps bringen den Hinterbau in Verlegenheit. Sehr gut für den Slopestyle, aber auch für jede andere Art des Freeridens!
Absolut perfektes Feeling erlebt man mit dem BottleRocket beim Jumpen. Der zweite Teil des Namens steht nicht umsonst im Zeichen der Luft. Das BottleROCKET vermittelt beim Jumpen ein sehr gutes und sicheres Gefühl, lässt sich hervorragend in der Luft manovrieren und perfekt in die Landungen pressen. Gewöhnungsbedürftig kann, muss nicht, der Hinterbau des BottleRocket sein. Je nach Fußstellung und Eigenarten des Bikers können die etwas ausladenden Sitzstreben störend sein.
Der gut verarbeitete Rahmen ist einzeln erhältlich und wird als Set mit verschiedenen Dämpfern angeboten. Das Bike kann natürlich aber auch als Komplettrad von Bike Runner individuell zusammengestellt werden. Die bei uns verbaute Marzocchi 66 ist ein Traum von Gabel und kommt vor allem Trailheizer sehr entgegen. Die Schwalbe Big Betty packen gut, allerdings mit Schwächen bei Matsch und Nässe. Das BottleRocket zeigt sich dank der zwei Kettenblätter, des Dämpfers mit ProPedal und der zentralen Sitzposition tatsächlich ziemlich tourentauglich. Nur die Formula Bremsen enttäuschten etwas durch aufkommendes Bremsfading.
Fazit:
Definitiv ein Bike, welches den „new school style of freeriding“ ausdrückt und weiterhin seine Fangemeinde vergrößern wird. Aber auch „Old-School-Freerider“ haben mit diesem Bike ein Werkzeug in der Hand, welches unglaublich viel Spaß mit einer guten Portion Alltagstauglichkeit kombiniert!
Größen: S, M und L
Rahmenpreis: 1495 Euro (mit Fox DHX 5.0 Coil)
Vertrieb:
Bike-Runner Inh. Markus Rieder – Untere Hauptstr. 52 – 76863 Herxheim
Mehr Infos unter:
www.bike-runner.de
www.transitionbikes.com