Thermrup Wärmegürtel: Akku-Nierengurt mit Ferninfrarot (FIR) im Test

Gute Winter-Fahrradbekleidung gewährleistet, dass auch winterliche Touren bei Kälte nicht zur Tortur werden. Eine Stelle des Körpers neigt jedoch trotz Winterbekleidung schnell zum Auskühlen – und das schleichend und erstmal kaum wahrnehmbar: der untere Rücken bzw. der Bereich der Nieren. Abhilfe versprechen besonders bei Eiseskälte mobile Akku-Wärmegürtel. Mit dem Thermrup Wärmegürtel haben wir solch ein Modell beim Biken ausgiebig getestet.

Thermrup Wärmegürtel im Test: Akku-Nierengurt mit Ferninfrarot

Die deutsche Marke Thermrup hat sich auf die Entwicklung und Forschung von Wärmeprodukten spezialisiert. Herzstück der Produkte ist die patentierte Ferninfrarot-Technologie (FIR). Anstelle herkömmlicher Heizdrähte kommt bei den Thermrup Wärmeprodukten ein Gummi-Heizelement zum Einsatz, so natürlich auch bei dem Wärmegürtel in unserem Test. Die 20 x 13 cm große Heizfläche ist wasserdicht, wodurch der Gürtel bis zu 45°C per Hand oder in der Waschmaschine gewaschen werden kann.

Thermrup Wärmegürtel mit wiederaufladbarem 3000 mAh Li-Po Akku

Der Thermrup Wärmegürtel hat eine Länge von ungefähr 102 cm, wobei etwa 4 cm auf den Klettverschluss entfallen. Die Höhe im Bereich des Heizelements beträgt 16 cm, die sich zum Verschluss hin auf 9,5 cm verjüngt. Im Lieferumfang enthalten ist zudem eine Gürtel-Verlängerung von 20 cm. Der Klettverschluss gewährleistet eine sichere und individuelle Fixierung des Gurts unabhängig vom Taillenumfang – egal ob schmaler oder stabiler gebaut. Das flexible Material aus 70 % Neopren und 30 % Nylon hält nicht nur die Wärme dort, wo sie gewünscht wird, sondern wirkt auch der Kälte von außen entgegen.

Angegeben ist die Heizleistung des Thermrup Wärmegürtels mit maximal 15 Watt. Das hört sich erstmal wenig an, aber dazu gleich mehr. Einen mobilen Einsatz ermöglicht der mitgelieferte wiederaufladbare 3000 mAh Lithium-Polymer Akku. Aufgeladen ist der komplett entleerte Akku in knapp über 2,5 Stunden. Das Ladegerät sowie ein Adapter-Kabel für Netzbetrieb liegen ebenfalls bei, wodurch der Wärmegürtel zuhause auch direkt ohne Akku genutzt werden kann. Für den mobilen Einsatz, in unserem Fall beim Biken, wird der gummierte Akku sicher in einer am Wärmegürtel angebrachten kleinen Tasche verstaut. Eine kleine Grifflasche erleichtert die Entnahme des Akkus aus der Tasche.

Mobiler beheizbarer Wärmegürtel Ferninfrarot für Bauch/Rücken

Bevor wir auf die Steuerung des Bedienelements eingehen, darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Thermrup Wärmegürtel nicht explizit als Nierengurt angeboten wird, sondern als mobiler beheizbarer Wärmegürtel Ferninfrarot für Bauch/Rücken bzw. als Menstrual Heating Pad. Das ist insofern von Bedeutung, weil sich dies auf die Positionierung des Akkus sowie der Bedieneinheit auswirkt. Bei Verwendung als Bauchwärmegürtel befindet sich der Akku rechtsseitig und die Bedieneinheit gut erreichbar vor dem Akku, also seitlich vorne. Bei Verwendung als Rückenwärmer bzw. Nierengurt befindet sich der Akku hingegen linksseitig und das Bedienteil dementsprechend weniger gut erreichbar seitlich hinten.

Der hochwertig verarbeitete Thermrup Wärmegürtel lässt sich dank des Klettverschlusses schnell und unkompliziert anlegen. Nach Aktivierung der Heizung dauert es etwa 1 bis 2 Minuten, bis die Wärme deutlich spürbar wird. Die gewünschte Wärmestufe lässt sich per Tastendruck mit dem 3-stufigen Temperaturregler einstellen. Das Bedienteil zeigt nicht nur die eingestellte Temperaturstufe per Farbcode an, sondern auch die verbleibende Akkuleistung. Die anfänglich erwähnte maximale Leistung von 15 Watt sorgt für eine erstaunliche Wärmeerzeugung. In der Maximalstufe ist uns der Gürtel sogar schon fast zu heiß, weshalb wir auf unseren Bike-Touren meistens mit mittlerer Stufe unterwegs waren.

Effektiver Schutz vor kalten Nieren

Die FIR-Wärme verfehlt ihre Wirkung nicht. Die Wärme dringt tief in das Hautgewebe ein und breitet sich wohlig aus. Bei unseren Bike-Touren durch die winterliche Eifellandschaft wurde der untere Rückenbereich immer gut gewärmt und bewahrte uns somit effektiv vor kalten Nieren. Das steigert den Fahrgenuss deutlich. Unterstützend wirkte hierbei auch das Neopren, welches die Wärme im Körper speichert. Das flexible Material schmiegt sich dem Körper an und gewährleistet beim Biken ausreichend Bewegungsfreiraum. Die schlanke Gestaltung des Gürtels im Bauch- bzw. Verschlussbereich trägt ihren Teil dazu bei.

Thermrup Wärmegürtel im Test: Akku-Nierengurt mit Ferninfrarot

Der mitgelieferte 3000 mAh Li-Po Akku ist selbst für weitere Touren ausreichend dimensioniert. Abhängig von der gewählten Heizstufe gestaltet sich die mögliche maximale Heizdauer. Bei konsequenter Nutzung der höchsten Heizstufe (rot) hielt der Akku bei uns im Test knapp über 3 Stunden, in der mittleren Heizstufe (grün) reichte die Heizdauer über 4 Stunden und im schwächsten Heizmodus (blau) waren sogar knapp 8 Stunden möglich. Vom Körperempfinden ist der schwächste Modus als lauwarm zu bezeichnen, was aber in Kombination mit der Wärmekapselung des Neoprens bei Temperaturen knapp über 0° tatsächlich immer noch einen effektiven Schutz vor Auskühlung bietet.

Fazit

Nicht nur die Heizleistung und die mögliche Heizdauer wissen zu begeistern. Die Verarbeitung und der Tragekomfort des Thermrup Wärmegürtels bewegen sich ebenfalls auf hohem Niveau. Praktische Lösungen wie der Gummiüberzug des Akkus mit Grifflasche zeugen von der Detailverliebtheit der Designer. Bei Nutzung als Nierengurt befindet sich das Bedienteil seitlich hinten, wodurch die Bedienung etwas erschwert wird. Angesichts der vielen positiven Eigenschaften des Thermrup Wärmegürtels für uns allerdings ein vernachlässigbarer Punkt.

Thermrup Wärmegürtel Details

  • Maße: Etwa 102 x 16 cm – im Verschlussbereich 9,5 cm
  • Material: 70 % Neopren / 30 % Nylon
  • Akku: Li-Po 7,4 V / 3000 mAh
  • Angegebene max. Heizleistung: 15 Watt
  • Lieferumfang: Wärmegürtel, Verlängerung, Akku, Ladegerät, Adapter-Kabel für Netzbetrieb, Gebrauchsanweisung
  • Preis: 68,95 Euro
  • Hersteller: www.thermrup.de

Info-Box: Redaktion

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Redaktion / 15.01.2025