Das Jahr 2007…ein guter Jahrgang! Gerne erinnern wir uns an das im Jahr 2007 von uns getestete UMF Freddy Team 1 zurück. Das UMF Freddy kam für uns schon sehr nahe an das fast perfekte Freeridebike heran. Bereits damals hatte das UMF Freddy schon einen großen Bruder speziell für den puren Abfahrtssport, das UMF Duncan. Jetzt hatten wir das Vergnügen, vorab das niegelnagelneue 2009er Modell des Downhillgeschosses zu testen, das UMF Duncan 2 als „Pre Production Model“. Let’s Ride!
Beim Duncan 2 handelt es sich um einen aufwändig abgestützten Mehrgelenker mit einem weit vor dem Tretlager liegenden Drehpunkt. Vorteil dieser Konstruktion mit der wuchtigen Schwinge ist die Erhöhung des Radiuses (Drehpunkt – Hinterradachse) und dadurch der Einfluss auf die Kreisbahn beim Einfedern. Der Schwachpunkt bei Konstruktionen mit einem langen Hebelarm und der auftretenden Seitenkräfte wird beim Duncan 2 durch ein ausgeklügeltes System von Umlenkungen im wahrsten Sinne des Wortes „ausgehebelt“.
Für den Hinterbau mit 220 mm Federweg zeigt sich ein Marzocchi Roco RC Worldcup Dämpfer verantwortlich, in unserem Fall mit einer 400×3.0 Feder ausgestattet. Auch bei der Front vertraut UMF dem Federungsspezialisten aus Italien. Die Marzocchi 888 RC3 mit 200 mm Federweg bedarf auch keiner weiteren Worte. Das Gewicht des Komplettbikes gibt UMF mit 20,4 Kilogramm an, bei uns brachte das Vorserienmodell ohne Pedalen etwa 20 Kilogramm auf die Waage. Ein durchaus anständiger Wert.
Der Dämpfer und die Gabel werden laut UMF auch bei dem Serienmodell verbaut werden, ebenso wie die Hayes Stroker ACE. Im Gegensatz zur Serienbereifung mit Maxxis Minion in 2.5 fuhren wir im Test den zugegebenerweise genialen Intense Sticky Rubber SR50 FRO. Die Größe des Rahmens beträgt 16″. Die Farbe des Serienmodells wird teamgreen/shinywhite sein. Das hört sich alles schon sehr vielversprechend an und macht auch optisch einen verdammt guten Eindruck!
Das UMF Duncan 2 gehört zu der Kategorie Bikes „draufsetzen und wohlfühlen“. Das zeigt sich direkt schon auf der ersten Abfahrt, eine große Eingewöhnungszeit braucht man nicht. Die Geometrie ist ein sehr guter Kompromiss aus Laufruhe und Agilität, das Duncan meistert enge Kehren ebenso souverän wie schnell Kurven – aufkommende Drifts lassen sich sehr gut beherrschen. Das Fahrverhalten des Duncan zeigt sich sehr gutmütig und berechenbar. Der Hinterbau – seitensteif! Der Aufwand hat sich also gelohnt!
Der Hinterbau des UMF agiert über den gesamten Federweg sauber und definiert, allerdings könnte das anfängliche Ansprechverhalten einen Tacken sensibler sein. Reserven bietet das Duncan 2 ohne Ende. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger bietet das Duncan 2 keine weiteren Möglichkeiten zur Änderung des Lenkwinkels und des Federwegs, was aber angesichts der guten Fahrleistungen des UMF auch nicht unbedingt nötig erscheint.
Das Beschleunigungsverhalten des Duncan 2 ist für ein Bike dieser Klasse akzeptabel – es muss einfach rollen! Dem aufmerksamen Betrachter wird es nicht entgangen sein…der Rahmen ist in der Szene nicht ganz unbekannt. Auch wenn es sich nicht um eine Neuentwicklung von UMF handelt, das Duncan 2 überzeugt. Mit einer kompletten Eigenentwicklung von UMF ist erst im Jahre 2011 zu rechnen. Bis dahin kann man mit dem Duncan 2 mächtig die Pisten unsicher machen! Let’s Ride!
An den verbauten Komponenten gibt es nicht viel zu Makeln, das Bike ist mit Sinn und Verstand zusammengestellt. Etwas enttäuscht sind wir von der Stroker Ace, immerhin eine 4-Kolben Bremse. Die Hayes bremst, hat einen knackigen Druckpunkt und ist gut dosierbar, der große „Aha“-Effekt blieb aber dennoch aus. Nervend war vor allem die viel zu träge Rückstellung des Bremshebels in die Ausgangsstellung. Das UMF Duncan 2 macht richtig Spaß, auch an der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Auf den heimischen verwinkelten Pisten fühlt sich das Bike ebenso wohl wie auf schnellen ruppigen und mit Steinen übersäten Pisten wie beispielsweise in Südfrankreich. Wer sich das Bike selber aufbauen möchte, kann dies gerne tun, das Duncan 2 wird es auch als Rahmenkit geben.
Mehr Infos unter www.umf-bikes.com