Seasons – A new film by The Collective – DVD Review

Seasons – Das ist der dritte große Paukenschlag von „The Collective“, die bereits mit den beiden Vorgängerfilmen „The Collective“ und „Roam“ einen neuen, brillianteren Weg des Mountainbikefilms aufgezeigt haben. Mit dem Erscheinen des neuen Films „Seasons“ darf man natürlich besonders gespannt sein – und sich diesen Film mit einem lachenden, leider aber auch mit einem weinenden Auge zu Gemüte führen. Seasons soll der letzte Film dieser großartigen Serie sein.

Die Jungs von „The Collective“ haben bereits mit den ersten beiden Filmen bewiesen, dass auch ohne Kamikazestunts am laufenden Meter(!) ein Mountainbikefilm den Zuschauer in den Bann ziehen kann. Natürlich fehlte es auch hier nie an radikaler Action, aber es wurde immer Wert auf das Gesamtpaket gelegt, auf den Flow, auf die Kulisse, auf die „eine“ perfekte Aufnahme und das alles passt. Das wurde so gut in Szene gesetzt, dass die Arbeiten von „The Collective“ zu Recht als absolute Meisterwerke betrachtet werden dürfen. Filme, die das Lebensgefühl von uns Bikern perfekt widerspiegeln und den Zuschauer motivieren, das Bike zu nehmen und abzurocken – und um es vorweg zu nehmen, das ändert sich auch mit Seasons nicht! Der jetzt erschienene dritte Teil stellt wohl leider den zugleich letzten Teil der Filmemacher dar. Als Abschiedsgeschenk haben sich „The Collective“ mit Seasons wieder etwas neues einfallen lassen, ohne jedoch die guten Tugenden zu verlieren. Der Untertitel zu Seasons mit „Seven Riders – Four Seasons“ ist natürlich nicht ganz ungewollt gewählt. Der Film zeigt und berichtet von sieben Fahrern auf absolutem Toplevel, die über ein Jahr von der Saisonvorbereitung bis zum Saisonende beobachtet wurden. Es handelt sich dabei aber weder um eine Dokumentation noch um ein Hauruck-Stuntszene-an-Stuntszene-Movie, welches man von „The Collective“ auch nicht erwartet hätte. „The Collective“ überzeugen auch bei dem neuesten Werk wieder mit einer absolut genialen Kameraführung und unglaublich schönen farbenprächtigen Landschaftsaufnahmen. Das ist „The Collective“, wie man sie kennt und liebt! Doch der Reihe nach!

Sieben Fahrer – Das bedeutet Steve Peat, Matt Hunter, Thomas Vanderham, Darren Berrecloth, Cameron McCaul, den erst siebzehnjährigen Kanadier Steve Smith und Andrew Shandro, in dessen Worldcup-Fußstapfen der eben genannte Steve Smith treten soll. In der Anfangsszene sieht man Steve Peat beim Trainieren auf dem Heimtrainer in seinem Haus in Nordengland, bevor er auf der arschnassen Downhillstrecke zeigt, wie schnell und flowig ein Pro bei solchen Witterungen abgehen kann. Jahreszeit für Jahreszeit, Fahrer für Fahrer werden in fantastischen Fahrszenen festgehalten, ob beim Training, beim „smoothen“ Abrocken eines Spots…und eines macht die Sache sehr sympatisch…man sieht, wie sehr auch die Pros schuften müssen, um dort zu stehen wo sie sind. Ungewöhnlich für Hauruck-Stuntszene-an-Stuntszene-Gucker dürften die Statements der Fahrer sein, die perfekt in den Rahmen von Seasons passen. Der Film ist reifer als andere Filme dieses Genres, aber dadurch keinesfalls langweiliger…im Gegenteil. Bei den Big Airs von Thomas Vanderham oder Matt Hunter stockt einem geradezu der Atem, so wie die Jungs durch die Lüfte fliegen. Andrew Shandro sieht man nicht nur über Northshores zirkeln, sondern man kann sich auch an uralten Aufnahmen ergötzen – seien es Aufnahmen vom Snow-Race bei den X-Games in den Neunzigern oder vom Oldschool-DH über Schotterpisten…very Oldschool, very nice! Und auch das wieder perfekt in den Film integriert. Man könnte zu allen Fahrern und zu allen Szenen nur Gutes berichten, aber dann wäre das wohl gleichzeitig auch das Drehbuch zu Seasons. Den Abschluss von Seasons bildet die Saisonabschluss-Session in Whistler. Hier wird nochmal richtig gerockt, natürlich nicht ohne dass die Jungs von „The Collective“ diese Session wieder perfekt in Szene gesetzt haben. Somit haben wir leider, trotz der Freude über diesen Film, Tränen in den Augen…wer außer „The Collective“ kann immer wieder konsequent die Messlatte höher setzen und neue Maßstäbe setzen?! Ein würdiger Abschluss einer perfekten Filmserie!

Fazit:
Ein Meisterwerk des Mountainbikefilms! Anders und reifer als herkömmliche Filme dieses Genres, ohne aber an Spannung zu verlieren…im Gegenteil! „The Collective“ verstehen es immer wieder, die Messlatte höher zu schieben! Absolut Top!

Laufzeit des Hauptfilms: etwa 60 Minuten
Sprache: Englisch
Preis: 26,99 Euro