Northwave Bikepark Bad Wildbad – Spotcheck

Erinnerungen werden wach! Bereits im Jahre 2001 durfte der Schreiber dieser Zeilen Bekanntschaft mit dem Downhill in Bad Wildbad machen. Damals wurde der erste Lauf zur Bundesliga 2001, noch unter Leitung der SOG, vom Schnee überrascht und vorzeitig abgebrochen. Der Bikepark ist in den folgenden Jahren stark erweitert worden und die Leitung des Bikeparks hat die Radsportakademie übernommen. Wir haben dem Sommerberg einen Besuch abgestattet.

Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem Downhill, wo die Deutsche Meisterschaft stattfindet. Die Strecke, liebevoll Downhill 1 genannt, hat passend zur DM 2006 ein Facelifting erhalten. Die von vielen kritisierte verblockte Abfahrt wurde an einigen Stellen geglättet. Mit den Anliegern ergibt sich eine recht flowige Abfahrt, die einige Highlights zu bieten hat. Vor allem der Solid Drop, eine etwa 2 Meter hohe Kante mit 3 bis 4 Meter freier Fall und der Donnerbalken, eine Sektion mit drei aufeinander folgenden Kanten, lassen das Adrenalin aus den Ohren spritzen. Eine Autobahn ist die Abfahrt dennoch weiterhin nicht. Steine und Wurzeln gehören in Bad Wildbad zum guten Ton. Ferner gibt es auf dem Downhill 1 noch Kanten, Sprünge und Doublejumps. Die Strecke mit etwa 1,7 Kilometer Länge und 220 Höhenmetern hat in all den Jahren nichts von ihrem Charme eingebüßt und ist definitiv immer einen Besuch wert. Wenn es einen Downhill 1 gibt, dann gibt es natürlich auch einen Downhill 2!

Der Downhill 2 ist vom Charakter komplett anders als der Downhill 1 und dürfte besonders bei Old-School-Downhillern und Liebhabern von technischen Passagen für höchstes Entzücken sorgen. Die Abfahrt ist übersät mit dicken phatten Steinen. Schnell ist man meistens nicht wirklich, denn nur wenige Passagen erlauben Speed. Ansonsten gibt es nur den Biker, das Bike, die Wurzeln und die Steine. Ursprung des Downhill 2 ist eigentlich eine Serpentinenabfahrt, die aber im Laufe der Zeit um einige neue Variationen gewachsen ist. Der Bikepark Bad Wildbad bietet allerdings noch mehr als diese beiden Abfahrten. Wie es sich für einen Bikepark gehört, hat Bad Wildbad natürlich auch Northshores samt Wippe zu bieten, den Magura Northshore Trial. Die Hühnerleitern sind relativ breit und bieten genug Möglichkeiten, das Holzgerüst vorzeitig zu verlassen. Somit können sich auch Anfänger an die Hühnerleitern wagen. Für unseren Geschmack könnten die Northshores allerdings etwas spielfreudiger und länger ausfallen.

Direkt in unmittelbarer Nähe der Northshores befindet sich ein Dualslalom, ein BikerX und ein Übungsparcours mit Sprüngen und Anliegern. Am Ende des etwa 700 Meter langen BikerX findet sich der Start zu einem der beiden Freerides. Dieser Freeride war für uns allerdings eine große Enttäuschung. Über Wiesen und durch den Wald führt ohne jegliche Highlights ein Singletrail, der keine Freude aufkommen lässt. Lediglich eine kurze steile mit Steinen bestückte Abfahrt bringt Abwechslung, die Anfänger sicherlich erschrecken wird, hehehe. Der zweite Freeride bringt da schon etwas mehr Fun. Der Kärcher Freeride startet direkt am Parkplatz an der Bikestation. Der Freeride bietet zwar wenig Kurven, dafür aber Steine und kleine gebaute Kanten. Hier kann man das Bike schön laufen lassen und sich auch richtig schön einsauen! Auch wenn die anderen Strecken staubtrocken sind, ist das kein Garant, dass dies auch auf den Kärcher Freeride zutrifft. Aha, wir verstehen…

Die Bergbahn bringt die Biker halbstündlich zurück auf den Sommerberg. Die Bikestation bietet Leihbikes, Schutzausrüstung zum Kaufen oder Leihen und zudem freundliches fachkundiges Personal. Auch in Bad Wildbad muss man dem Personal höchstes Lob zusprechen. Bemängeln würden wir am Bikepark Bad Wildbad lediglich die unzureichende Beschilderung.

Fazit:

Sehr abwechslungsreicher Bikepark mit Spaß-Garantie! Auf jeden Fall immer einen Besuch wert!

Mehr Infos unter www.bikepark-bad-wildbad.de