Kollerbeck XC-Rennen 2006 – So weit mich die Beine tragen! Erfahrungsbericht

Was für eine Quälerei! Der Anstieg schien gar nicht mehr enden zu wollen. Im Training erschien mir der letzte Anstieg zum Start/Ziel des Rennens am 3. Juni in Kollerbeck gar nicht so schwer. Auf den wenigen Höhenmetern, am Ende allerdings immer steiler werdend, stellte ich mir oft die Frage, wieso ausgerechnet ein Bergab-Fahrer so etwas mitmachen muss. Das Leben könnte so schön sein mit einem Sessellift oder einer Gondel. Aber nein, an diesem Tage spielte eine andere Musik. XC war angesagt, und das ganze noch als Rennen. Nun gut, wieso mal nicht…

Dabei fing alles so harmlos an. Der Start erfolgte über Wiesen und führte im weiteren Verlauf über breite Forstwege und asphaltierte Straßen. Der Ausrichter des Rennens gab den asphaltierten Anteil mit 25 Prozent an. Dies alleine hätte mir ja schon eine Warnung sein sollen. Technische Highlights waren an diesem Tage leider Fehlanzeige. Eine abschüssige Linkskurve auf matschigem Untergrund, wo man über beide Räder richtig phatt um die Kurve scherbeln konnte, sorgte wenigstens einmal pro Runde für den fahrtechnischen Spaß.

Ansonsten war nur Kurbelei über breite Wege angesagt. Eine bzw. zwei Bachdurchquerungen sorgten für Erfrischung. Der Regen der letzten Tage hatte den Wegen sehr stark zugesetzt. Aus diesem Grund hat die Rennleitung die Rennen der meisten Klassen um eine Runde verkürzt. Die Organisation des Rennens war gut, die Beschilderung zum Austragungsort ließ dagegen zu Wünschen übrig. Die Stimmung an der Strecke war erstklassig, besonders das angereiste Team Rat-Pack heizte den Fahrern mächtig ein und schrie diese geradezu den Berg hoch.

Natürlich wurde auch bei diesem Rennen hinreichend für das leibliche Wohl gesorgt. Die Sitzmöglichkeit für die Zuschauer war überdacht, was am frühen Morgen auch noch nötig war. Im Laufe des Tages zeigte sich das Wetter von einer immer besseren Seite und lockte die Zuschauer an die Strecke. Lobenswert war auch die Möglichkeit des Bikeputzens. Selbst eine Duschmöglichkeit wurde bereitgestellt. Hier gibt es nichts zu makeln, auch wenn mein Wasser eiskalt war. Nochmal vielen Dank an die Fussballmannschaft, die mir die Flasche Veltins spendiert hat!

Einige technische Passagen und vor allem Singletrails würden dem Rennen in Kollerbeck sicherlich gut zu Gesicht stehen. Das würde definitiv den Zuschauern und dem Fahrspaß entgegenkommen. Langeweile gab es dennoch nicht, dafür quälte sich unsereins viel zu sehr. Mit dem achten Platz in Kollerbeck liegt die FRAKTUR nach dem vorangegangenen Sieg in Barntrup auf dem zweiten Platz in der Gesamtwertung der Challenge4MTB. Meine Begeisterung für XC hält sich aber, auch nach dem Rennen, stark in Grenzen 😉