Wer im Winter mit dem Bike unterwegs ist, wird früher oder später mit Streusalz konfrontiert werden. Speziell die freiliegenden Fahrzeugteile wie Kette oder Schaltung sind den Salzen ausgesetzt. Auf gestreuten Wegen finden sich überwiegend Streusalze aus Natriumchlorid, aber auch Calcium- und Magnesiumchlorid werden eingesetzt. Gerade Letzteres ist sehr aggressiv und kann starke Schäden am Bike verursachen. Damit Euer Bike schadenfrei die Wintersaison übersteht, solltet Ihr daher einige wichtige Punkte beachten.

Kette pflegen und schmieren
Bei der Kette ist rechtzeitiges Handeln angesagt. Die Kette muss gepflegt und geschmiert werden, bevor sie laute Laufgeräusche macht oder gar Rost ansetzt. Wie schnell eine Kette rostet, hängt vom Material und der Beschichtung ab. Hochwertige Ketten für Viel- und Alltagsfahrer weisen eine glatte, rostresistente Oberfläche auf, was den Pflegeaufwand und die Rostbildung minimieren soll. Im Handel finden sich für die Kettenpflege hochwertige Pflegemittel, die speziell für den Fahrradbereich ausgelegt sind. Ein zusätzlicher Tropfen Öl auf die Schalt- und Bremszüge hilft, Wasser von dort fernzuhalten und ein mögliches Einfrieren der Züge zu verhindern.
Rostflecken mit Lack behandeln
Aber auch der Fahrradrahmen kann durch Streusalz einen Schaden erleiden. So kann sich die Lackierung oder die Pulverbeschichtung des Rahmens ablösen. Durch verbleibenden Dreck wird die Schadenswahrscheinlichkeit dann deutlich erhöht. Wobei es Unterschiede beim Rahmenmaterial gibt: Stahlrahmen zeigen durch Rost, wenn sie angegriffen sind. Bei Aluminiumrahmen sind Probleme nicht so offensichtlich, können allerdings genauso auftreten und im schlimmsten Fall zum Rahmenbruch führen. Es empfiehlt sich also, neben der Kette und der Schaltung auch den Rahmen regelmäßig zu säubern. Lackschäden sollten direkt, zum Beispiel mit Acryl-Klarlack, ausgebessert werden.


E-Bike-Motoren regelmäßig reinigen
Den Antriebseinheiten von Pedelecs sollte die Salzlösung auf den Straßen hingegen wenig ausmachen. Die Motoren sind in der Regel wasserdicht und entsprechend auch einer Salzsprühnebelprüfung unterzogen. Dennoch empfiehlt Steffen Krill, Marketing Director beim Antriebshersteller Mivice, eine äußerliche Reinigung des Motors nach einer Fahrt auf winterlichen Straßen. Man solle „am besten mit lauwarmem Wasser abspülen und danach den Motor trocknen“, so Krill, und warnt: „Keinen Hochdruckreiniger verwenden!“
Reifen auf Schäden kontrollieren
Bleiben noch die Reifen als die beiden direkten Kontaktpunkte zwischen Fahrrad und Fahrbahn. Im Normalfall beeinträchtigt Streusalz nicht die Performance eines Reifens. Einzig bei einer Beschädigung am Reifen kann Salz in den Drahtkern gelangen und dieser könnte dann korrodieren. Das ist allerdings äußerst selten der Fall. Es gibt aber andere Schwachstellen, die nicht direkt auf den ersten Blick als solche erkennbar sind. In den Felgenlöchern kann sich unbemerkt Salz ablagern und so wiederum Beschädigungen verursachen.