Vorweg muss gesagt werden, dass es Bands gibt, die man unbedingt live erlebt haben muss. Zu diesen Bands gehört zweifelsohne Kvelertak. Die Norweger bewegen sich zwischen Hardcore Punk, Rock’n’Roll und Black Metal, wobei besonders Letzteres unsere zarten Gehörgänge ausgesprochen geschmeidig macht. Wir haben die Norweger im Rahmen des Westend Festivals 2013 im FZW Dortmund live erleben dürfen. Fantastisch! Da die Junx natürlich nicht immer live vor Ort verfügbar sind, bleibt nur der Griff zur Konserve. Mit dem Album „Meir“ folgt jetzt der Nachfolger des Debütalbums aus dem Jahre 2010.
Mit dem Opener Apenbaring bauen die Norweger eine geheimnisvolle Stimmung auf, welche den Zuhörer fälschlicherweise in Sicherheit wiegt, um ihn dann anschließend gnadenlos zu zerfetzen. Wir haben bei dem Opener natürlich das Konzert vor Augen, bei dem dieses Intro ebenfalls das nachfolgende Spektakel einleitete. Das Spektakel lässt sich bei dem Album schnell als Titel benennen: „Spring Fra Livet“ und „Trepan“. Bereits bei diesen Songs legt Kvelertak die Messlatte sehr hoch und zeigt, wohin die Reise in der nächsten knappen dreiviertel Stunde hingehen wird. Aggressiv und ungestüm gibt es mächtig was auf die Ohren, bis diese sprichwörtlich bluten! Bereits zu Beginn des Albums zeigt die Band, welche unbeschreibliche Wut in ihnen stecken muss. Aggressive Vocals und phatte Gitarrenriffs sorgen für lautes Gestampfe in den eigenen vier Wänden. Vor dem vierten Song „Bruane Brenn“ müssen wir an dieser Stelle ausdrücklich warnen: Suchtfaktor! Ein absoluter Ohrwurm! Die brachiale Urgewalt des Songs, vorangetrieben durch das geniale Geschrei des Sängers Erlend Hjelvik, reißt den Zuhörer geradezu in Stücke. Phatt! Da ein lustiges Tralala nicht zu erwarten ist, dürfte es keine Verwunderung sein, dass es mit „Evig Vandrar“ und „Snilepisk“ düster böse weiter geht. Der Song „Manelyst“ gibt mächtig Stoff und lässt die Finger über die Saiten fliegen und die Drumsticks kreisen. Das Album beinhaltet insgesamt elf Songs, die allesamt keine Langweile aufkommen lassen – wie auch! Die Norweger pendeln zwischen Rock’n’Roll und Black Metal, wobei aber immer sichergestellt ist, dass der Zuhörer böse fertig gemacht wird. Meir ist ein Album, welches bei jedem Hören erneut zündet. Phatte Basslinien und Drums und nicht zuletzt Erlend Hjelvik mit seinem kräftigen Gebrüll zeigen die Klasse dieser Band. Faszinierend genial!
Das geile Cover des Albums wurde übrigens von John Dyer Baizley entworfen. Ein außergewöhnliches und doch für Kvelertak typisches Cover.
Label/Vertrieb: Roadrunner Records / Warner
Kvelertak: Meir – Trackliste
01. Apenbaring
02. Spring Fra Livet
03. Trepan
04. Bruane Brenn
05. Evig Vandrar
06. Snilepisk
07. Manelyst
08. Nekrokosmos
09. Undertro
10. Tordenbrak
11. Kvelertak