Hutchinson – eigentlich hört sich der Name so „unfranzösisch“ an und dennoch handelt es sich um eine französische Traditionsmarke. Gegründet wurde das Unternehmen vom US-Amerikaner Hiram Hutchinson in Montargis (Frankreich) – und das bereits Mitte des 19.Jahrhunderts. Mit dem Motto „It’s Your Ride“ wirbt der französische Reifenhersteller Hutchinson für seine Produkte. Im umfangreichen Sortiment des Herstellers findet sich auch der Hutchinson Toro Hardskin. Der Reifen ist für den Bereich XC und AM angegeben – besonders letzteres ruft uns auf den Plan!
Der angegebene Einsatzbereich lässt viel Platz für Wünsche und Spekulationen. Die Eckdaten des Reifens im Test lauten: 26×2.35, 66 TPI, Tubeless Ready, Race Riposte Gummimischung. Die interne Kennzeichnung des Reifens ist PV523512. Der Reifen bringt bei uns etwa 680 Gramm auf die Waage, gefahren sind wir den Reifen nur mit Schläuchen. Auffallend ist die schmale Baubreite des Reifens, der 2.35er wirkt eher wie ein 2.25er Reifen. Der Toro ist recht kantig, die Mittelstollen sind flacher ausgeführt, die Seitenstollen zeigen artig ihre Zähne.
In einem phatten Enduro eingebaut wirkt der Reifen tatsächlich etwas schmalbrüstig – zugegeben, unsere Euphorie hielt sich bis dahin sehr in Grenzen. Wir haben den Toro übrigens in drei verschiedenen Rädern verbaut und unterschiedlichste Gegebenheiten abgecheckt. So fand der Reifen Verwendung in einem Enduro, einem AM und einem MTB Pedelec. Vorweg gesagt: Der Reifen lässt sich hervorragend montieren, nur auf die unterschiedliche Laufrichtung (vorne bzw. hinten) muss geachtet werden. Trotz aller Skepsis wurden wir von dem Toro positiv überrascht.
Die Kraftübertragung des Hutchinson Toro ist ausgezeichnet. Der Reifen beißt sich in den Untergrund fest und ermöglicht so ein schnelles und sicheres Vorankommen. Egal ob es sich um die sandigen Aufstiege der niederländischen ATB-Routen handelt oder dem matschig weichen Waldboden im Bergischen, der Reifen weiß in dieser Disziplin zu überzeugen. Auch das „Aufschwimmen“ auf Matsche weiß der Toro gut zu meistern. Der Reifen bleibt gut kontrollierbar und bietet somit ein Plus an Fahrsicherheit.
Auch wenn der Reifen nicht ganz den Grip eines Downhill-Reifens bietet, der Grip ist dennoch als gut zu bezeichnen. Selbst in Hanglage fahrend bietet der Reifen genug Sicherheit. Viel mehr punktet der Reifen allerdings noch im Grenzbereich. Hier verhält sich der Hutchinson Toro Hardskin dermaßen berechnend und gutmütig, dass man jeden Drift in der Kurve geradezu provoziert und herbeisehnt. Auf trockenen und staubigen Pisten fühlt man sich mit dem Toro ebenfalls sichtlich wohl – der Reifen rollt gut und schnell bei genug Grip in den Kurven.
Ebenfalls gut zeigt sich das Bremsverhalten und die Pannensicherheit, da gibt es nichts zu meckern. Nicht ganz so überzeugen kann der Reifen auf nassen Wurzeln. Der Hutchinson Toro rollt gut, uns sind auch bei langen Touren im anspruchsvollen Gelände nicht die Beine abgefallen. Das offene Profil sorgt dafür, dass sich der Reifen nicht so schnell zusetzt bzw. sich schnell wieder frei fährt. Einen hohen Verschleiß des Reifens konnten wir im Test nicht feststellen. Ein überzeugender Allrounder, allerdings nicht ganz billig.
Preis: Etwa 54 Euro