Nein, ich werde jetzt nicht mit den Vorurteilen anfangen, dass „sie“ als Norweger dafür ja auch prädestiniert sind – wild, bedrückend, düster, rau und die Verkörperung einer herausbrechenden unbändigen Urgewalt. „Sie“ – das sind Posthum, was soviel bedeutet wie nach dem Tode. Was einen musikalisch mit dem gleichnamigen Album erwartet, dürfte somit fast klar sein. Ob nun prädestiniert oder nicht, die drei Norweger bieten allerfeinsten Black Metal – doch nehmt euch in acht, einmal gehört kommt man von Posthum nicht mehr los!
Es ist kaum zu glauben, dass es sich tatsächlich um das Debütalbum handeln soll, aber so ist es! Die Norweger trumpfen grausam vernichtend auf, wütend, melancholisch, düster und mit einer genialen Gradlinigkeit. Die Skandinavier agieren dabei so überzeugend, dass man glauben könnte, hier handelt es sich um eine bereits seit vielen Jahren bestehende Szenegröße. Wer den Opener „Horns Awaken“ anklingen lässt, für den gibt es kein zurück mehr. Die Spirale des rauen Wahnsinns, meist im Mid-Tempo gehalten, zieht den Hörer in den Bann, entfliehen kann man nicht mehr – will man auch gar nicht! Das Album passt von Anfang bis Ende und überrascht, trotz der monotonen Linie, mit Tempowechsel und besonders dem Einstieg zum vierten Song mit Akkustikgitarre und Violine – bevor nach wenigen Augenblicken der Zuhörer wieder in die Spirale des Wahnsinns gerissen wird. Bei jedem erneuten Hören des Albums nimmt man immer wieder neue Details in sich auf, was davon zeugt, wie feinfühlig die Norweger ans Werk gegangen sind. Wenn es am Schönsten ist, soll man ja bekanntlich aufhören – dann könnte jeder der acht Songs das Outro bilden – ein Hammersong jagt den anderen! Die hammerharten Riffs, die genial kreischend krächzende Stimme und der treibende zum Orkan entfachende Sound lassen einen nicht zur Ruhe kommen – aber wer will das bei diesem Album!? Absolut gelungen! Top!
Label: Folter Records (www.folter666.de)
Trackliste:
01. Horns Awaken
02. Godless
03. Arise
04. Sacrificed
05. Wounds
06. Lair Torture
07. The Fallen And Forgotten
08. Warfare